Margendruck und ein Zukauf beschäftigen Zulieferer ZF
Donnerstag, 4.4.:Seit zwei Jahren ist der Zulieferkonzern ZF Friedrichshafen nun schon auf der Suche nach einem Übernahmekandidaten, um sein Nutzfahrzeuggeschäft um Bremsen erweitern zu können. Nun steht der Stiftungskonzern vier Jahre nach der Übernahme des US-Wettbewerbers TRW und nach dem gescheiterten Angebot an die Aktionäre der schwedischen Haldex im zweiten Anlauf vor dem Kauf von Wabco, einem belgisch-amerikanischen Bremsenhersteller.Die am Donnerstag verkündeten Pläne werden bei der Zahlenvorlage des Konzerns am kommenden Donnerstag im Mittelpunkt stehen. Gemeinsam mit Wabco käme ZF auf einen Jahresumsatz von rund 40 Mrd. Euro und stößt damit weiter in die Dimensionen von Bosch vor, die im Kfz-Geschäft zuletzt 47 Mrd. Euro erlöste.Operativ dürfte 2018 für ZF ein erfolgreiches Jahr gewesen sein. Der Konzern peilte Erlöse von 36,5 Mrd. Euro an, wovon zum Halbjahr mit 18,6 Mrd. Euro gut die Hälfte erreicht war. Weniger einfach wird die Zielerreichung bei der operativen Rendite, auf die Finanzvorstand Konstantin Sauer besonderes Augenmerk legen wollte. Sie soll bei rund 6 % liegen, zum Halbjahr waren es 5,7 %.Wie alle Zulieferer und Autohersteller wird auch ZF von gestiegenen Rohstoffkosten belastet. Zudem erwartete der Vorstand im Juli für das zweite Halbjahr Gegenwind durch eine schwächere Pkw-Nachfrage in Nordamerika und Asien. Beides hat sich bewahrheitet. Bleibt die Frage, ob ZF dies durch ihr Nutzfahrzeuggeschäft kompensieren konnte.Den freien Cash-flow erwartete CFO Sauer für das Gesamtjahr 2018 bei gut 1 Mrd. Euro, was dem weiteren Schuldenabbau nach der Übernahme von TRW 2015 zugutekommen soll – und die Kasse für die nächste Übernahme weiter füllt.igo