Neue Details zur Digitalbörse der Six
mittwoch, 21.8.:Der Blick auf die Halbjahreszahlen des Schweizer Börsenbetreibers Six Group lohnt sich diesmal besonders. Zum einen dürfte dabei die Entwicklung des Handels in Schweizer Aktien im Fokus stehen nach dem Verlust der Börsenäquivalenz-Anerkennung Anfang Juli durch die EU-Kommission. Ersten Aussagen zufolge ist der Handelsumsatz im traditionell flauen Juli um 26 % gestiegen und im Bereich der Aktientransaktionen sogar um 74 %. Die Schweizer Regierung hatte zeitgleich mit dem Verlust der Börsenäquivalenz verfügt, dass Schweizer Aktien nur noch an der Six gehandelt werden dürfen – was Wirkung zeigte: Seit Anfang Juli können Schweizer Aktien in der EU nur noch außerbörslich gehandelt werden.Zum anderen dürften sich daran Fragen anknüpfen, wo die Six noch wachsen will. Laut Six-CEO Jos Dijsselhof stehen rund 1 Mrd. sfr. für Akquisitionen zur Verfügung. Eine Expansion im Datengeschäft gilt als attraktiv – wie dies auch die Deutsche Börse möchte, die jüngst bei der zum Verkauf gestellten Devisenhandelsplattform FXall nicht zum Zuge gekommen ist. Die Übernahme der FXall-Mutter Refinitiv durch die London Stock Exchange hatte den Plan durchkreuzt (vgl. BZ vom 30. Juli 2019). Laut Agenturberichten – und unter Berufung auf Kreise – soll die Six derzeit erwägen, einen europäischen Börsenbetreiber wie die spanische BME oder die Wiener Börse kaufen zu wollen oder die Kooperation damit zu suchen – nicht zuletzt auch, um das Problem mit der fehlenden Börsenäquivalenz lösen zu können.Ferner könnte mehr über die Digitalbörse Six Digital Exchange (SDX) bekannt werden. Laut Dijsselhof soll der ursprünglich schon jetzt in Aussicht gestellte Handel an der SDX erst 2020 starten. Ziel sei aber noch ein Machbarkeitsnachweis im laufenden Jahr für Warrants, regulierte Initial Digital Offerings – eine Art digitaler Börsengang -, Immobilien oder Anlagefonds, hieß es zuletzt. Rund 70 % der weltweiten Vermögenswerte seien bisher nicht handelbar. dm – Personen Seite 16