Pharmakonzerne treten ins Rampenlicht
swa
Dienstag, 2.2.:
Am Dienstag startet der Reigen der Pharmakonzerne in die Berichtssaison. Von Amgen und Pfizer über Biogen, GSK, Novo Nordisk, Bristol Myers, Merck & Co., Roche bis Sanofi stellen sich die internationalen Arzneimittelhersteller kommende Woche mit ihren Jahreszahlen ins Scheinwerferlicht. Die Branche steht in Zeiten der Pandemie im Fokus, wobei es der Öffentlichkeit weniger um hohe Erträge als um positive Forschungsergebnisse bei Impfstoffen und Medikamenten gegen Covid-19 geht. Punkten konnten hier bislang vor allem junge Biotechunternehmen wie Biontech und Moderna mit der rasant schnellen Entwicklung genbasierter Impfstoffe, wobei sich Pfizer aus dem Kreis der großen Spieler als Partner der Mainzer Biontech mit in Szene setzt. Auf die Jahreszahlen, die der US-Pharmakonzern am Dienstag präsentiert, wird sich das nicht auswirken. Die Pandemie bremst hier, denn alle traditionellen Arzneimittelhersteller haben damit zu kämpfen, dass planbare medizinische Behandlungen in Krankenhäusern aufgeschoben werden und Menschen Arztbesuche aus Angst vor Ansteckung vermeiden.
Man darf sich daher auf verhaltene Prognosen der Branche für 2021 einstellen, zumal kein Ende der Pandemie in Sicht ist. Die Arzneimittelhersteller haben im Lockdown gleichwohl ihre Anstrengungen zum Portfolioumbau fortgesetzt und ihre Forschungspipelines mit Akquisitionen gestärkt. Bristol Myers-Squibb zum Beispiel, die am Donnerstag Jahreszahlen vorlegt, verleibte sich 2020 für 13 Mrd. Dollar die auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen spezialisierte Myokardia ein. Pfizer hat schon vor Jahren den Umbau eingeleitet, um sich auf innovative Medikamente zu konzentrieren. Das Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten wurde mit dem britischen Rivalen GlaxoSmithKline (GSK) zusammengelegt, die Generika-Aktivitäten wurden jüngst über einen Spin-off mit dem Geschäft von Mylan fusioniert. Von GSK kamen zuletzt einige negative Nachrichten. Der im traditionellen Impfstoffgeschäft starke Konzern leidet darunter, dass Routineimpfungen jetzt auch aufgeschoben werden. Zudem verzögert sich die gemeinsam mit Sanofi gestartete Entwicklung eines Corona-Vakzins, weil die Tests bislang nicht die erhofften Resultate brachten.