Finanzmarktkalender18. ‒ 20. November

Raumfahrtbranche greift auf der Space Tech Expo Europe nach den Sternen

Im kleinsten Bundesland Deutschlands findet kommende Woche erneut die größte europäische Fachmesse für Weltraumtechnologie statt. Auf der Space Tech Expo Europe versammeln sich dieses Jahr 950 Aussteller, die um einen immer größer werdenden Markt buhlen.

Raumfahrtbranche greift auf der Space Tech Expo Europe nach den Sternen

18. ‒ 20. November

Raumfahrtbranche pilgert nach Bremen

kro Frankfurt

Bremen wird in der kommenden Woche einmal mehr zum Gravitationszentrum für die internationale Raumfahrtindustrie. Denn vom 18. bis zum 20. November findet im kleinsten Bundesland Deutschlands die größte Fachmesse für Weltraumtechnologie in Europa, die „Space Tech Expo Europe“ statt – und das bereits zum zehnten Mal.

Die Messe ist in all den Jahren deutlich gewachsen: Waren es anfangs gerade mal 100 Aussteller, die auf der Expo ihre Space-Innovationen präsentiert haben, sind diesmal über 950 Unternehmen und mehr als 10.000 Besucher angemeldet. Aus Deutschland kommen neben Schwergewichten wie OHB und Siemens auch junge Player wie die beiden Raketen-Startups Rocket Factory Augsburg und Hyimpulse sowie der 2021 gegründete Satellitenhersteller Reflex Aerospace, der gerade erst 50 Mill. Euro in einer Finanzierungsrunde eingesammelt hat. Das Enterprise Europe Network Bremen, das vom Landesministerium für Wirtschaft, Häfen und Transformation sowie von der Bremer Förderbank BAB getragen wird, organisiert zudem Matchmaking-Events für Einkäufer, Hersteller und weitere Entscheidungsträger in der Industrie.

Bundesregierung will 35 Mrd. Euro investieren

Der Weltraum gewinnt nicht nur aus wirtschaftlicher, sondern auch aus militärischer Sicht zunehmend an Bedeutung. Während die Industrie die Schwerelosigkeit bereits umfassend für Forschungszwecke nutzt und auf reichlich vorhandene Bodenschätze etwa auf dem Mond schielt, arbeiten Staaten daran, ihre Kommunikationsfähigkeit mit eigenen Satelliten und entsprechenden Transportmöglichkeiten zu sichern. Die Bundesregierung hat erst kürzlich angekündigt, bis 2030 insgesamt 35 Mrd. Euro in Weltraumprojekte und eine Sicherheitsarchitektur im All investieren zu wollen. Es gehe um Satellitenkonstellationen, Bodenstationen und Startfähigkeiten ins All, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) Ende September.

Die USA haben bereits im vergangenen Jahr mehr als das Doppelte an öffentlichen Mitteln in ihre Raumfahrt-Programme gesteckt. Dortige Unternehmen wie Elon Musks SpaceX dominieren den Markt derzeit noch massiv. Immerhin müssen sich die europäischen Teilnehmer auf der Space Tech Expo Europe nicht gegen den mächtigen Platzhirschen behaupten: Der US-Raketen- und Satellitenbetreiber nimmt nicht an der Expo teil.