Scout24 im Clinch mit Aktivisten
Dienstag, 13.8.:Mit Höflichkeiten hat sich der US-Aktivist Elliott in seiner jüngsten Attacke auf Scout24 nicht lange aufgehalten. Doch der Vorstand reagierte – wie sollte er auch anders – zurückhaltend. Das Unternehmen habe den Brief des Fonds von US-Milliardär Paul Singer “zur Kenntnis genommen”. Es pflege einen offenen Dialog mit allen seinen Aktionären und habe umfassende Schritte angekündigt, “die auf eine Stärkung der beiden Kerngeschäftsfelder, fortgesetztes Umsatzwachstum bei gleichzeitiger Steigerung der operativen Effizienz und eine Optimierung der Kapitalstruktur setzen”. Es werde weiter ein “angemessener Dialog” mit allen Aktionären geführt. Ein Teil des Dialogs mit allen Anteilseignern ist der Zwischenbericht, der jetzt als erster seit dem missglückten Übernahmeversuch durch die Finanzinvestoren Blackstone und Hellman & Friedman veröffentlicht wird. Der Vorstand wäre sicherlich gut beraten, wenn er die erst für den Kapitalmarkttag im vierten Quartal angekündigte Geschäftsprognose für die nächsten Jahre vorziehen würde. Klar ist, dass die Führungsriege nichts von der Konzernzerschlagung und dem Verkauf von Auto24 hält. Und mit dem angekündigten Aktienrückkaufprogramm über 300 Mill. Euro hat der Vorstand Pflöcke eingeschlagen. Elliott, die 7,5 % an dem Münchner Unternehmen hält, ist das viel zu wenig. Im Aktienkurs schlagen sich die rabiaten Forderungen der Aktivisten bisher nicht nieder.wb