Von Struvenhütten bis zur Apo-Bank
Dienstag, 12.3.:Nächster Höhepunkt der Bilanzsaison am Finanzplatz: Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) berichtet in Frankfurt über die Geschäftsentwicklung seiner noch gut 870 Mitgliedsinstitute im abgelaufenen Jahr. Die Zinspolitik der EZB wird auch bei den Kreditgenossen ihre Spuren auf der Ertragsseite hinterlassen haben. Doch ist es – darauf deuten die schon bekannten Zahlen einzelner Institute und regionaler Genossenschaftsverbände hin – offenbar im Großen und Ganzen gelungen, durch spürbares Wachstum im Kredit- wie im Einlagengeschäft, Anstrengungen zur Steigerung des Provisionsergebnisses und entschlossene Kosteneinsparungen erfolgreich gegenzusteuern.BVR-Präsidentin Marija Kolak sowie ihren beiden Vorstandskollegen Gerhard Hofmann und Andreas Martin mangelt es aber auch nicht an strategischen und verbundpolitischen Themen. Zudem bieten das weite Feld der Regulatorik und nicht zuletzt die “große Politik” reichlich Gesprächsstoff. Europäische Finanzmarktrichtlinien und ausufernde Meldepflichten, aber auch transatlantische und transpazifische Handelskonflikte oder gewöhnungsbedürftige Entwicklungen in Europa – das Hin und Her um Ob, Wie und Wann des Brexit oder die Situation in Italien – betreffen letztlich in irgendeiner Form auch alle Genossenschaftsbanken: von der Raiffeisenbank Struvenhütten mit einer Bilanzsumme von 19 Mill. Euro als kleinstem bis zur Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apo-Bank), die 2017 fast 42 Mrd. Euro auf die Waage brachte, als größtem Primärinstitut.Für 2017 hatten die damals 915 Banken mit einer addierten Bilanzsumme nicht weit unter 900 Mrd. Euro ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 7,4 Mrd. Euro ausgewiesen.Mit dem BVR sind dann die meisten großen Adressen mit ihren Bilanzen für 2018 durch: Deutsche Bank und Commerzbank, ING, DZ Bank, LBBW, Sparkassen (DSGV und die meisten Regionalverbände) und nun die Volks- und Raiffeisenbanken. Die noch ausstehenden Pressekonferenzen einiger Landesbanken, Pfandbriefbanken, Förderbanken und Privatbanken sorgen dafür, dass es am Finanzplatz auch in den folgenden Wochen nicht langweilig wird.ski