Dialysekonzern

FMC schockt mit CEO-Wechsel

Neue Verunsicherung über den Kurs des Gesundheitskonzerns Fresenius: Bei der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) kommt es wegen strategischer Differenzen überraschend zu einem Chefwechsel.

FMC schockt mit CEO-Wechsel

swa/ck Frankfurt

Neue Verunsicherung über den Kurs des Gesundheitskonzerns Fresenius: Bei der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) kommt es wegen strategischer Differenzen überraschend zu einem Chefwechsel. Nach nur zwei Monaten im Amt ist Carla Kriwet mit sofortiger Wirkung wieder aus dem Unternehmen ausgeschieden. Als Nachfolgerin ist die bisherige Finanzchefin Helen Giza bestellt worden. Der Aufsichtsrat habe sich einstimmig für Giza ausgesprochen. Die Managerin soll nun mit hohem Tempo den operativen Turnaround voranbringen.

Zu den genauen Gründen des abrupten Wechsels hält sich der FMC-Aufsichtsrat bedeckt. Zwischen den Zeilen lässt sich herauslesen, dass Kriwet aus Sicht des neuen Fresenius-Chefs Michael Sen nicht mit ausreichendem Nachdruck an die Herkulesaufgabe der raschen Er­tragsverbesserung herangegangen ist. FMC leidet seit einiger Zeit unter Ergebniseinbußen und hat mehrmals mit Gewinnwarnungen für Verunsicherung im Markt gesorgt. Auch Fresenius musste zuletzt wegen der Probleme der Tochtergesellschaft ihre Prognose revidieren. Die Aktien beider Unternehmen haben in den vergangenen Jahren erheblich an Wert verloren. Mit der Nachricht des erneuten CEO-Wechsels ist die Verunsicherung der Investoren abermals befeuert worden. Mit dem Antritt von Sen bei Fresenius und Kriwet bei FMC hatten Anleger auf einen Neuanfang und eine beschleunigte Bewältigung der Probleme gesetzt. Fresenius sitzt zudem der Aktivist Elliott im Nacken, der Insidern zufolge auf eine Zerschlagung hinwirken will.

Die Aktie des Unternehmens sackten nach der Bekanntgabe der Personalie um bis zu 5% ab und schloss als schwächster Dax-Wert mit einer Einbuße von 3,7% bei 29,83 Euro. Der Gesamtmarkt setzte seine Konsolidierung fort. Dabei sorgten die in der kommenden Woche anstehenden wichtigen Zentralbankentagungen für Zurückhaltung. Am Nachmittag geriet der Dax etwas stärker unter Druck, als die Wall Street nachgab. Der Index sank bis auf 14305 Punkte und beendete den Handel mit einem Verlust von 0,7% bei 14343 Zählern. Fester tendierten die Bundesanleihen. Die laufende Verzinsung der zehnjährigen Bundeslaufzeit sank bis auf 1,79% und lag im späten Handel 8 Stellen unter dem letzten Stand des Vortages bei 1,795%. An den Ölmärkten gaben die Notierungen weiter nach. Die Nordseesorte Brent Crude verbilligte sich um 1% auf 81,86 Dollar. Der Euro legte um 0,1% auf 1,0502 Dollar zu.

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MARKTDATEN
6.12.Vortag
Dax14343,19−0,72%
Euro Stoxx 503939,19−0,44%
S&P 500 (18h)3953,80−1,13%
1 Euro in Dollar (20h)1,04861,0491
Gold in Dollar (20h)1771,511768,39
Öl/März in Dollar (20h)80,5082,63
Bundrendite 10 J.1,811,87
US-Rendite 10 J.3,603,61
3-M.-Euribor1,9931,993
Quelle: Refinitiv
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