Konjunktur

Ifo-Geschäftsklima sinkt erneut

Bereits zum dritten Mal in Folge sinkt der Ifo-Geschäftsklimaindex. Ökonomen sprechen damit von einer konjunkturellen Trendwende. Die Aussichten auf das 4. Quartal sind nicht rosig.

Ifo-Geschäftsklima sinkt erneut

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen hat sich im September zum dritten Mal in Folge verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 98,8 Punkte von 99,6 Zählern im August, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut am Freitag zu seiner Umfrage unter 9000 Managern mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Minus auf 98,9 Punkte gerechnet. Beim dritten Rückgang in Folge sprechen Fachleute von einer konjunkturellen Trendwende. „Die Probleme bei der Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten bremsen die deutsche Konjunktur“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Manager beurteilten ihre Lage und die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate skeptischer als zuletzt.

Die deutsche Wirtschaft war wegen der Corona-Krise Anfang des Jahres um 2% geschrumpft, dann aber im Zuge der Lockdown-Lockerungen im Frühjahr um 1,6% gewachsen. Trotz Lieferengpässen bei wichtigen Vorprodukten gehen viele Ökonomen davon aus, dass sich das Wachstum im laufenden Sommer-Quartal beschleunigt haben dürfte. Das Kieler IfW-Institut etwa erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,2% zum Vorquartal zulegt.

LBBW-Volkswirt Jens-Oliver Niklasch sieht eine längere Belastung der Konjunktur. „Es dürfte uns ein schwieriges viertes Quartals ins Haus stehen, in dem die Lieferkettenthematik Corona als Hauptrisiko sogar ablösen könnte. Und Corona ist ja keineswegs vorbei. Alles in allem also eher unerfreuliche Neuigkeiten aus München.”

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