Ihr Start Ende 2017 hatte den französischen Bankensektor in Aufruhr versetzt. Doch drei Jahre nach dem Debüt von Orange Bank soll der Telekomriese Orange bereits auf der Suche nach einem neuen Investor für seine Banktochter sein. Das berichtet die für ihre Investigativberichte bekannte Wochenzeitung „Le Canard Enchaîné“. Seit der Lancierung hat Orange Bank Verluste von 643 Mill. Euro angehäuft, davon 195 Mill. Euro im vergangenen Jahr.

Der Telekomriese, der für die Schaffung von Orange Bank eine Beteiligung von zunächst 65% an der Bankentochter der Versicherung Groupama übernommen hat, hatte einst große Ambitionen. So wollte er sie in Frankreich langfristig zum Marktführer für Online-Banking machen. Zuletzt kam Orange Bank auf 1,2 Millionen Kunden. Orange soll nun sowohl einen Käufer für die 22% suchen, die Groupama an Orange Bank hält, als auch für ihre eigenen Anteile. Laut Bericht könnten sich BNP Paribas, Crédit Agricole und Société Générale dafür interessieren.