Emmerich Müller, persönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses Metzler und Partner bei Metzler, ist ein erfahrener Banker und Kapitalmarktteilnehmer, der seine Worte genau wägt. Wenn einer wie er, wie gestern vor der Presse geschehen, sagt, dass er Aktienkäufe der EZB nicht ausschließt, so zeigt das, woran bei Europas Zentralbanker durchaus gedacht wird und womit Beobachter durchaus rechnen. Wenn die Politik ihre Hausaufgaben nicht macht, wenn Strukturreformen und Investitionen ausbleiben, dann soll – und wird wohl auch – die EZB weiter in die Bresche springen. Dabei gibt es aber ein Problem, das die Metzler-Volkswirte klar herausgearbeitet haben: Aufgrund der bereits negativen Leitzinsen und der Begrenzung der Anleihenkäufe ist der Spielraum der EZB, weiter zu lockern, weitgehend ausgeschöpft. Gut, die Grenze für den Kauf von Anleihen eines Staates kann noch angehoben werden. Aber danach sind nach dem Vorbild von Japans Notenbank Aktienkäufe der EZB die nächste Option. Frei nach dem Motto: Whatever it takes.wrü