Allianz-Tochter Pimco setzt 2024 auf Anleihen
Pimco setzt 2024 auf Anleihen
US-Aktien gelten der Allianz-Tochter als zu hoch bewertet
ku Frankfurt
Die Analysten des zur Allianz gehörenden Asset Managers Pimco setzen im kommenden Jahr auf Anleihen. "Die globalen Konjunkturaussichten, die Marktbewertungen und die Fundamentaldaten der einzelnen Anlagekategorien veranlassen uns allesamt zu einer Präferenz für festverzinsliche Wertpapiere", betonen sie in einem jetzt vorgelegten Ausblick auf das neue Jahr. Im Vergleich zu Aktien sähen Anleihen selten so attraktiv aus wie heute. Nach einigen turbulenten Jahren mit hoher Inflation und steigenden Zinsen die den Portfolien zu schaffen machten, könnten Anleger im Jahr 2024 sowohl an den Aktien als auch an den anleihmärkten eine Rückkehr zu konventionelleren Verhaltensmustern erleben, auch wenn das Wachstum in vielen Regionen gehemmt sei.
Überragende Entwicklung
In diesem Umfeld scheine Anleihen eine überragende Wertentwicklung bevorzustehen, während Aktien geringere, wenn auch weiterhin positive risikobereinigte Renditen auf einem allgemein überbewerteten Markt einbringen würden. Die analysten warnen aber, dass der Schlüssel nach wie vor auf der Portfolio Flexibilität liegen Nüsse, da die makroökonomischen und geopolitischen Aussichten noch immer mit Risiken behaftet seien.
Für die USA zeige das konjunkturzyklusmodell von Pimco eine Wahrscheinlichkeit von 50%, dass das Land binnen eines Jahres in eine Rezession abgeleite. Die Preisniveaus würden sich im neuen Jahr weiter auf die Zielgrößen der Zentralbanken zu bewegen. Anleihen und Aktien würden wieder zu ihrem typischen inversen Verhältnis - also zu einer negativen Korrelation - zurückkehren. Weil dieser Wechselbeziehung tendiere die derzeitige makroökonomische Prognose zugunsten von Anleihen. Aus historischer Sicht erzielten amerikanischen Staatsanleihen in einem derartigen Umfeld "nach dem Zenit" der konjunkturellen Entwicklung üblicherweise attraktive risikobereinigte Renditen, während sich Aktien eher schwer täten.
Schluss auf die Renditen
Aus der Analyse von Datenreihen der Vergangenheit schließen die Pimco-Analysten, dass die Anfangsniveaus von Anleihe Renditen und die Bewertungsmultiplikatoren von Aktien tendenziell auf die künftige Renditeentwicklung schließen lassen, auch wenn dies kein perfekter Indikator sei. Auf die heutigen Renditniveaus von erstklassigen Anleihen sei meist eine langfristige Outperformance gefolgt von üblicherweise 5% bis 7% über die darauffolgenden fünf Jahre. Demgegenüber stehe das gegenwärtige Niveau des konjunkturbereinigten Kurs-Gewinn-Verhältnisses von Aktien tendenziell mit einer langfristigen Underperformance der Dividendentitel im Zusammenhang. Darüber hinaus sei es Anleihen in der Vergangenheit eher gelungen als Aktien, diese Renditniveaus stabil zu halten. Die seien überzeugende Argumente für festliche Wertpapiere.
Derzeit liege die Aktienrisikoprämie in den USA bei knapp über einem Prozent und damit auf einem niedrigen Niveau, dass es seit 2007 nicht mehr gegeben hat. "Die Historie lässt jedoch vermuten, dass Aktien in Relation zu Anleihen vermutlich nicht so teuer bleiben werden, und wir glauben, dass dies ein idealer Zeitpunkt sein könnte, um eine Übergewichtung festverzinslicher Wertpapiere in Asset-Allokation-Portfolios zu erwägen", resümierte die Kapitalmarktexperten von Pimco.
Hohes KGV
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) sei eine weitere Kennzahl, gemäß der Aktien insbesondere aus den USA teuer erschienen - und zwar nicht nur im Verhältnis zu Anleihen, sondern auch absolut betrachtet. In den vergangenen 20 Jahren sei der amerikanische Benchmark-Index S&P 500 mit einem durchschnittlichen KGV von 15,4 über die nächsten zwölf Monate bewertet gewesen. Heute liege dieser Bewertungskennzahl mit 18,1 deutlich höher. Darin sei die Einschätzung enthalten, dass der Gewinn ihr Aktie im Laufe des kommenden Jahres um 12% zunehmen. Eine solche Schätzung sei in einer vor einem potentiellen Abschwung stehenden Wirtschaft ungewöhnlich hoch.
Allerdings die Analysten ein, dass das KGV des S&P 500 auf 15,6 sinken würde, wenn man die sieben größten Technologieunternehmen bei der Berechnung außenvorlasse. Damit würde das KGV dann wieder nahe dem langfristigen Durchschnitt liegen. " eine entsprechende Differenzierung könnte attraktive Gelegenheiten schaffen, Alpha über ein aktives Management zu generieren, so die Kapitalmarktexperten der Allianz-Tochter.