Anleger bevorzugen weiter Bundesanleihen
kjo Frankfurt – Der anhaltende Handelskonflikt zwischen China und den USA hat die Märkte weiterhin fest im Griff. Ein Eingreifen der chinesischen Notenbank am Devisenmarkt sorgte zwischenzeitlich zwar für eine etwas bessere Stimmung, dennoch bestand bei Anlegern die Tendenz, sich von risikobehafteten Assets zu trennen und in sichere Anlagen zu gehen, unvermindert fort. Die Anleger griffen bei den sicheren Bundesanleihen weiterhin zu.Der Bund-Future mit September-Fälligkeit kletterte im gestrigen Verlauf des Handels bis auf das Kontrakt- und zugleich Rekordhoch von 176,74 % und war im späten europäischen Geschäft dann bei 176,58 % mit 36 Ticks im Plus. Die zehnjährige Bundrendite markierte abermals ein Rekordtief. Die Messlatte liegt nun bei -0,544%. Im späten europäischen Handel wurden dann -0,54 % gemessen nach -0,51% am Vortag. Die Bund-Kurve liegt weiterhin über die Laufzeiten von zwei bis 30 Jahren komplett im Minus. Im 30-jährigen Laufzeitenbereich lag die Rendite gestern durchgehend im Minus. Am vorigen Freitag war die deutsche Renditestrukturkurve erstmals überhaupt komplett in den negativen Bereich gefallen. Die zehnjährige Bundrendite ist damit den zehnten Tag in Folge gefallen. Das ist die längste Phase von kontinuierlichen Renditerückgängen seit April 2017.Um Phasen längerer Renditerückgänge zu finden, muss man laut Händlern nun schon bis in das Jahr 2015 zurückgehen. Teilnehmer stellen sich darauf ein, dass auch in den nächsten Tagen Renditerückgänge bei den Bundesanleihen, aber auch bei Bonds anderer Eurozonen-Staaten zu sehen sein werden. Sie verweisen in diesem Zusammenhang auf die Unsicherheiten, die durch den fortgesetzten Handelsstreit der USA mit China am Leben gehalten werden. Das sollte ihrer Meinung nach tiefe Spuren in der Konjunktur hinterlassen. Zudem rechnen viele Marktakteure in diesem Umfeld damit, dass auch die Europäische Zentralbank zu Lockerungsschritten übergehen wird.