Anleger setzen auf Lockerung in der Geldpolitik
kjo Frankfurt – Europas Aktienanleger setzen immer mehr auf eine weitere Unterstützung durch eine lockere Geldpolitik der Notenbanken. Das gibt den Aktienmärkten generell etwas Halt. Zum Wochenschluss kamen die europäischen Aktien aber nur schwer vorwärts. Der deutsche Leitindex Dax beendete den Handel bei 12 260 Zählern mit einem Aufschlag von 0,3 %. Der Euro Stoxx 50 verlor 0,1 % auf 3 480 Punkte. Mit Blick auf die USA wurden die Zinshoffnungen durch Äußerungen von John Williams, Chef des Fed-Bezirks New York, geschürt. Williams zufolge ist es besser, vorsorglich zu handeln, statt zu warten, bis es zu wirtschaftlichen Problemen kommt. Anleger sahen darin Hinweise, dass die US-Notenbank bereits bei ihrem Treffen Ende dieses Monats den Leitzins senken könnte, und zwar gleich um einen halben Prozentpunkt.Auch in der Eurozone wird zunehmend davon ausgegangen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer Sitzung in der neuen Woche entsprechend handeln wird. Anleger erwarten zu 50 % eine Leitzinssenkung der EZB. Die Hoffnungen der Anleger auf niedrigere Leitzinsen hatten die jüngste Rally der Aktienmärkte angeheizt.Kräftig aufwärts ging es für die Aktie von Wirecard, die um 5,5 % auf 147,15 Euro zulegen konnte. Der Zahlungsdienstleister arbeitet künftig mit dem Discounter Aldi zusammen. Bisher wickelt das Unternehmen hauptsächlich Transaktionen im Internet ab. Italiens Aktien unter DruckDer Regierungsstreit in Italien setzte die Mailänder Börse unter Druck. Der Leitindex FTSE Mib gab um 2 % nach. Nach harschen gegenseitigen Vorwürfen bemüht sich Italiens Vize-Regierungschef Luigi Di Maio um Entspannung im Verhältnis zu seinem Koalitionspartner Matteo Salvini. Er wollte Lega-Chef Salvini, der ebenfalls Vize-Regierungschef ist, am Freitag noch zu einem Gespräch treffen.Die Aussicht auf eine lockerere Geldpolitik sowohl in den USA als auch in der Eurozone gibt den Rentenmärkten weiter Rückenwind. Der Bund-Future mit September-Fälligkeit kletterte am Freitag bis auf 173,57 % und war im späten europäischen Handel dann bei 173,43 % mit 18 Ticks im Plus. Die zehnjährige Bundrendite fiel im Verlauf bis auf -0,33 % und war abends bei -0,32 % nach -0,31 % am Donnerstag.