Anleger sorgen sich um die Konjunktur
Von Kai Johannsen, FrankfurtDen Akteuren an den internationalen Kapitalmärkten macht die Konjunkturentwicklung derzeit sehr zu schaffen. Dabei geht es einerseits um eine mögliche Rezession in den USA, andererseits auch um die weitere Entwicklung der konjunkturellen Aktivität in der Eurozone. Schwache Signale kamen zuletzt etwa aus Deutschland. Die deutsche Wirtschaft schrammte im vierten Quartal nur sehr knapp an einer Rezession vorbei. Das Bruttoinlandsprodukt stagnierte im vierten Vierteljahr.Von daher werden die Anleger sowohl an den Aktien- als auch an den Rentenmärkten in der neuen Handelswoche die Konjunkturdaten dahingehend analysieren, inwieweit die Wirtschaft sich sowohl dies- als auch jenseits des Atlantiks womöglich weiter abkühlt. So steht am Dienstag etwa der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen an. Für Februar wird mit einem Wert von -25 nach -15 Zählern gerechnet. Am Mittwoch geht der Blick der Akteure dann Richtung USA. Wie die Fed die aktuelle Lage beurteilt, lässt sich aus den Protokollen ablesen, die zur jüngsten Zinssitzung vom 30. Januar vorgelegt werden. Am Donnerstag stehen in der Eurozone dann die Einkaufsmanagerindizes an. In den USA kommen die Auftragseingänge für die langlebigen Güter für Dezember.Sollten die Daten abermals enttäuschend ausfallen, wird die ohnehin seit Wochen zu beobachtende Flucht in Sicherheit nochmals befeuert. Entlang der Kurve der Bundesanleihen liegen die Renditen mittlerweile bis hin zu neun Jahren Restlaufzeit wieder im Minus. Und bei der zehnjährigen Rendite ist die Nulllinie in greifbare Nähe gerückt. In diesen Tagen fiel der Satz wieder unter die Marke von 0,10 %. Deutlichere Rückgänge sind somit auch für die nächsten Sitzungen einzukalkulieren. In diesem Umfeld finden Bonds bei den Anlegern Anklang, die noch eine Rendite bieten können, die etwas mehr im Plus liegt. Dazu zählen etwa Bankennachrangtitel oder Anleihen aus der Eurozonenperipherie.