Inflationssorgen treiben Bundrenditen an
Anleihen
Inflationssorgen treiben
Bundrenditen an
Lagarde sieht schwache Wirtschaftsentwicklung im Euroraum
kjo Frankfurt
An den europäischen Anleihemärkten ist es im Bereich der Bundesanleihen zum Auftakt der neuen Handelswoche zu leicht steigenden Renditen gekommen. Grund waren Inflationssorgen der Anleger nach Äußerungen von Christine Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB). Die zehnjährige Bundrendite kletterte nach einem Stand von 2,74% am vergangenen Freitag auf ein Tageshoch von 2,81% und war im späten europäischen Handel mit 2,80% nur geringfügig darunter. Das Tagestief war bei 2,74%.
Die jüngsten Konjunkturdaten signalisieren nach Worten von Lagarde eine anhaltend schwache Wirtschaftsentwicklung im gemeinsamen Währungsgebiet. Eine geringere Exportnachfrage und die schwierigere Finanzierungssituation bremsten das Wachstum im zu Ende gehenden Sommerquartal, so die Einschätzung von Lagarde am Montag im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments. Sie bekräftigte, dass die EZB die Zinsen so lange wie nötig hoch halten werde, um die Inflation zurückzudrängen. Mittelfristig peilt die Notenbank eine Jahresteuerung von 2% an. Davon ist sie momentan aber immer noch weit entfernt: Im August lag die Inflation im Euroraum bei 5,2%. Eine Wachstumsschwäche signalisierte auch der Ifo-Geschäftsklimaindex, der im September zum Vormonat um 0,1 auf 85,7 Zähler sank.

Deutlich aufwärts: Die zehnjährige Bundrendite tendiert in Richtung 2,8%.