Ark Invest setzt auf Open-Source-Research
dm – An der amerikanischen ETF- und Assetmanagement-Boutique Ark Invest ist der Assetmanager Nikko Asset Management (vgl. Text oben) seit 2017 mit einer Minderheitsbeteiligung von 16 % beteiligt, wie CEO und Gründerin Catherine Wood am Donnerstag vor Journalisten in Frankfurt erklärt hat. Ark hat sich unter anderem darauf spezialisiert, den Einfluss von Innovationen auf Branchen zu analysieren. Noch nie seit der Erfindung von Dampfmaschine, Telefon und der Nutzung von Elektrizität habe es eine solche Zahl von Innovationen in verschiedenen Bereichen gegeben, so Wood.Sie zählt fünf große Innovationsbereiche dazu: Die Sequenzierung des Erbguts, Energiespeicherung, Robotik, künstliche Intelligenz und Blockchain. Während Blockchain noch “in Kinderschuhen” stecke, sei in den anderen Bereichen ein explosives Wachstum zu erwarten, da die Kostenkurve bei diesen Innovationen nach unten weise und nun der Wendepunkt erreicht sei, bei dem exponentielles Wachstum zu erwarten sei. So dürften etwa Roboter sich zu “kollaborativen Robotern” – sogenannten “Cobots” – wandeln, die von Arbeitern programmiert werden können, um bestimmte Aufgaben zu erledigen. Diese würden auch dazu beitragen, dass das demografisch bedingt in vielen Volkswirtschaften sinkende Reservoir an Arbeitskräften aufgefüllt werden könne. Cobots würden dementsprechend auch Arbeitsplätze schaffen, und nicht vernichten, folgert Wood. Geteilt ist besserBesonders an der Arbeit von Ark Invest ist der offene Ansatz im Research. Keine Compliance-Abteilung hätte dies in einem großen Konzern erlaubt, laut Wood ein Grund, warum sie sich unabhängig gemacht hat. Ihr Unternehmen, das rund 8 Mrd. Dollar Assets under Management verwaltet, sei die erste Gesellschaft in der Vermögensverwaltungsbranche, die ihr Research mit anderen teile. “Man kann sagen, es ist ein Open-Source-Modell für die Research-Branche”, sagt Wood.So stellt das Unternehmen Research im Internet – etwa in Finanzmarktblogs wie Seeking Alpha – kostenlos zur Verfügung, auch, um Anregungen zu erhalten, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Umgekehrt trägt ein ganzes Spektrum unterschiedlicher Quellen zur Analyse bei, so etwa Erkenntnisse aus Online- und Social-Media-Kanälen, aus Crowdsourcing und aus traditionellen Quellen. Wood spricht von einem “offenen Research-Ökosystem”.