Athener Turbulenzen drücken auf den Euro
ck Frankfurt – Die Turbulenzen an den griechischen Finanzmärkten, die durch den Konfrontationskurs des neuen griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras ausgelöst wurden, haben am Mittwoch zu einem leichten Rückschlag beim Euro geführt. Nachdem Tsipras als eine der ersten Maßnahmen vereinbarte Privatisierungsvorhaben, die zum Abbau des Schuldenbergs Griechenlands beitragen sollten, gestoppt hatte, sank die Währung bis auf 1,1307, ehe sie am Abend mit einem Minus von 0,2 % bei 1,1358 Dollar gehandelt wurde. Allerdings war das Geschäft wegen der Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed zurückhaltend.Die BayernLB glaubt, dass sich der Euro in nächster Zeit stabilisieren wird. Schwierige Verhandlungen zwischen IWF, EU-Kommission und der neuen griechischen Regierung würden zwar in den kommenden Monaten auf dem Euro lasten. Vor dem Hintergrund des schwachen Euro sowie des niedrigen Ölpreises werde sich jedoch die Erholung der Einkaufsmanagerindizes im Euroraum wahrscheinlich fortsetzen und in eine Konjunkturbelebung im Sommerhalbjahr münden. “In den USA hingegen rechnen wir damit, dass die Fed bei gedämpften Aussichten für die nach wie vor niedrige US-Kerninflation vorerst die Erwartungen vieler Marktteilnehmer auf eine erste Anhebung zur Jahresmitte enttäuschen wird. Dies dürfte angesichts des aktuellen Untergewichts vieler (Aktien-)Fondsmanager im Euroraum und der zuletzt rekordhohen offenen Euro-Shortpositionen (Leerverkäufe) insgesamt für eine Euro-Erholung bis auf 1,17 Dollar auf Sicht von drei Monaten sorgen. Erst im zweiten Halbjahr 2015, wenn die von uns nun im März 2016 erwartete erste Fed-Zinsanhebung wieder zum Thema werden dürfte, rechnen wir wieder mit einer stärkeren Dollar-Aufwertung (auf 1,10 Dollar je Euro in einem Jahr).”Die türkische Lira stand gestern unter Druck der Dollar erreichte bei 2,384 Lira den höchsten stand seit Mitte Dezember. Auslöser waren Äußerungen des türkischen Zentralbankgouverneurs, Erdem Basci, der eine eventuelle Leitzinssenkung andeutete. In der kommenden Woche findet eine zinspolitische Sitzung statt. Auch der Rubel gab nach. Der Dollar stieg bis auf 68,66 und lag zuletzt bei 67,97 Rubel (+ 0,4 %).