Ausverkauf am Anleihemarkt

Zehnjährige Treasury-Rendite steigt auf höchsten Stand seit 2011

Ausverkauf am Anleihemarkt

ck Frankfurt – Die Staatsanleihenmärkte haben am Donnerstag einen Ausverkauf erlebt. Epizentrum der Marktentwicklung waren die USA. Im Zehnjahresbereich zog die laufende Verzinsung der Treasuries bis auf 3,23 % an, womit sie das höchste Niveau seit dem Jahr 2011 erreichte. Die zehnjährige Bundrendite stieg mit 0,55 % auf den höchsten Stand seit dem 23. Mai und lag zuletzt 4 Stellen höher bei 0,52 %. Italienische Staatsanleihen profitierten in diesem globalen Umfeld nicht davon, dass die Regierung des Landes im Disput um ihren Haushaltsentwurf auf die EU zuging. Im der zehnjährigen Laufzeit stieg sie um 3 Stellen auf 3,34 %.Auslöser des Ausverkaufs waren unter anderem sehr starke US-Arbeitsmarktdaten vom Mittwoch. Laut dem Datendienstleister ADP wurden im September 223 000 neuen Stellen geschaffen, womit die Erwartungen des Marktes deutlich übertroffen wurden. Zudem hatte Fed-Chairman Jerome Powell die Entwicklung der US-Konjunktur als “bemerkenswert positiv” bezeichnet und erklärt, eine weiterhin gute Entwicklung zu erwarten.Der Anstieg der Anleiherenditen und die verstärkten Zinserhöhungserwartungen färbten auch auf die Aktienmärkte ab. Der Dax sank bis auf 12 175 Punkte und schloss mit einem Minus von 0,4 % bei 12 275 Zählern. Die Aktien von Finanzwerten, die von steigenden Zinsen profitieren, tendierten fest, darunter Munich Re (+ 1,6 %) und Deutsche Bank (+ 1,2 %). Dagegen gaben Aktien von Immobilienunternehmen nach, die unter steigenden Zinsen leiden. Vonovia verloren 1,8 %. Sehr nervös präsentierte sich die Wall Street. Im späten Handel lag der Dow Jones mit einem Verlust von 1,2 % bei 26 519 Punkten.Heute richten sich die Blicke der Marktteilnehmer auf den Monatsbericht vom US-Arbeitsmarkt. Laut Bloomberg rechnen Volkswirte im Durchschnitt damit, dass im September per saldo 184 000 neue Stellen geschaffen worden sind.