Autowerte und Zulieferer stark gefragt
ku Frankfurt – Die Hoffnung auf eine Beilegung des amerikanisch-chinesischen Handelskriegs sowie eine vorläufige Einigung im US-Haushaltsstreit haben den europäischen Aktienmarkt am Dienstag beflügelt. Der Dax legte um 1 % auf 11 126 Punkte zu, der Euro Stoxx 50 um 1 % auf 3 196 Zähler.Am Dienstag wurde bekannt, dass US-Finanzminister Steven Mnuchin und der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer bereits zu Gesprächen über den Handelsstreit in Peking eingetroffen sind, zwei Tage vor dem eigentlich geplanten Beginn. Für die Gespräche hat US-Präsident Donald Trump eine Frist bis zum 1. März gesetzt. Sollte es bis dahin keine Einigung geben, würden die USA gemäß Trumps Ankündigung umfangreiche neue Strafzölle gegen China verhängen.In Washington haben Unterhändler der Republikaner und der Demokraten am Montagabend eine vorläufige Einigung im Haushaltsstreit erzielt, in dem es vor allem um den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko geht. Damit könnte eine weitere Haushaltssperre für die US-Regierung möglicherweise vermieden werden, welche die amerikanische Volkswirtschaft belasten würde. Ob Trump dem Kompromiss zustimmt, ist allerdings noch völlig offen.Sehr fest zeigten sich am Dienstag die Automobilwerte und Zulieferer, was nicht nur an der Aussicht lag, dass eine Einigung im Handelsstreit auch Strafzölle auf Automobile vermeiden würde. Sehr positiv wurde ein zuversichtlicher Ausblick des französischen Reifenherstellers Michelin aufgenommen. Wie das Unternehmen mitteilte, rechnet das Management dank eines gut laufenden Geschäfts mit Spezial- und Ersatzreifen mit einem steigenden operativen Ergebnis vor Sondereffekten im laufenden Geschäftsjahr. Der Kurs der Aktie legte in Paris um 13,1 % auf 102,60 Euro zu. Auf Basis der Nachrichten von Michelin waren auch die Aktien des Wettbewerbers Continental gefragt, die sich um 3,5 % auf 134 Euro verteuerten. Zu den Gewinnern gehörten auch der französische Zulieferer Valeo mit einem Kursanstieg von 1,9 % auf 24,67 Euro sowie Peugeot mit einem Plus von 2,9 % auf 21,68 Euro. Daimler legten um 2,5 % auf 49,39 Euro zu und Volkswagen-Vorzüge um 2,4 % auf 144,24 Euro. Leoni kletterten gar um 7,8 % auf 21,85 Euro.Der aufgrund negativer Berichterstattung der “Financial Times” zuletzt stark eingebrochene Zahlungsdienstleister Wirecard setzte am Dienstag zeitweise seine Erholung fort. Aus dem Handel ging die Aktie mit einem Minus von 1,3 % auf 101,85 Euro. Vorstandschef Markus Braun äußerte sich über Twitter dahingehend, dass die Januarzahlen auf einen Rekord im Quartal hindeuteten und er sich auf ein “höchst erfolgreiches Jahr 2019” freue. Allerdings sackte der Titel kurzzeitig um bis zu 7,6 % ab, als Meldungen über eine ausgeweitete Leerverkaufsposition des US-Hedgefonds Slate Path Capital sowie über eine negative Aktienanalyse von Guggenheim Securities bekannt wurden.ThyssenKrupp verbilligten sich um 2 % auf 14,34 Euro. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres ist der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) um rund ein Drittel zurückgegangen.