Bankaktien legen europaweit zu
dm Frankfurt – Im Vorfeld des Notenbankertreffens in Jackson Hole, das diesen Donnerstag beginnt, haben sich die Investoren stark zurückgehalten. Bei einem dünnen Handelsumsatz – auf Xetra wurden rund 63 Millionen Stück gehandelt – arbeitete sich der Blue-Chip-Index Dax im Tagesverlauf aus der Verlustzone heraus und schloss 0,3 % höher auf 10 623 Punkten. Der Euro Stoxx 50 stieg um 0,5 % auf 3 009 Zähler.Zu den gefragtesten Werten zählten Banktitel. So legten Commerzbank um 3,2 % auf 6,09 Euro und Deutsche Bank um 2,3 % auf 12,69 Euro zu. In Zürich avancierten UBS um 2,9 % auf 13,70 sfr. Das Institut arbeitet zusammen mit der Deutschen Bank und Santander sowie mit der internationalen Depotbank BNY Mellon an einer neuen Digitalwährung, die vor allem in Konkurrenz zum Abwicklungsgeschäft der Börsenbetreiber treten dürfte. Deutsche Börse (zum Umtausch) gaben nicht zuletzt auch deswegen 2,4 % auf 73,86 Euro preis.Die steigenden Kurse für Bankaktien beschränkten sich nicht allein auf Frankfurt. Europaweit waren die Aktien von Kreditinstituten gefragt. So stiegen in Madrid BBVA um 3,3 % auf 5,41 Euro und Santander um 2,4 % auf 3,86 Euro. In Mailand kletterten Unicredit sogar um 8 % auf 2,26 Euro. Das Institut könnte die Beteiligung an Bank Pekao an die polnische PZU verkaufen, hatte es am Dienstag geheißen. Konkrete Nachrichten lagen jedoch nicht vor. Marktteilnehmer verwiesen auch auf Aussagen aus Notenbankkreisen, wonach das anhaltende Niedrigzinsumfeld dort als problematisch für die Bankindustrie gewertet wird.Zu den größten Dax-Gewinnern zählten Lufthansa, die um 2,2 % auf 10,72 Euro stiegen. Bei einer Urabstimmung unter den Mitgliedern der Flugbegleitergewerkschaft Ufo hat laut Ufo-Chef Nicoley Baublies die Mehrheit einem Schlichtungsergebnis zugestimmt. Den höchsten Stand seit über einem Jahr erreichten die Titel von Deutsche Post, die um 1,6 % auf 28,80 Euro zulegten. Fester notierten auch Linde mit einem Plus von 1,5 % auf 156 Euro und Siemens (+ 1 % auf 108,1 Euro).Unter den Nebenwerten erreichten die Aktien des Optoelektronikkonzerns Jenoptik ein Niveau, das sie zuletzt im Jahr 2002 gesehen hatten. Sie stiegen um 4,2 % auf 16,17 Euro. Nach dem heftigen Einbruch seit Anfang August haben sich auch die Anteilscheine des Wechselrichterherstellers SMA Solar Technology wieder etwas erholt. Sie gewannen am Mittwoch 3,2 % auf 31,65 Euro. Südzucker verloren nach Berichten, dass weitere Schadenersatzklagen wegen verbotener Wettbewerbsabsprachen auf das Unternehmen zukommen, 2,6 % auf 22,41 Euro.Im MDax machten die Aktien des Autozulieferers Schaeffler 4,1 % auf 14,06 Euro gut. Der Indexanbieter Stoxx hatte am Dienstagabend mitgeteilt, dass die Anteilscheine zu Beginn des Handels am 19. September in den Stoxx Europe 600 aufgenommen werden. Neu sind auch Dong Energy, Paysafe, Lundbeck, Centamin, Moncler, IMCD und Lundbergfoeretagen im Index enthalten. Kuka fällt herausHeraus fallen dafür die Titel des Augsburger Roboterspezialisten Kuka, die 0,8 % auf 100,05 Euro verloren. Kuka wird von der chinesischen Haushaltsgerätegruppe Midea übernommen. Ebenfalls nicht mehr im Stoxx Europe 600 vertreten sein werden die Anteilscheine von Thomas Cook (+ 2,1 % auf 0,84 Euro in Frankfurt), von Unipol Gruppo Finanziario, Comercial Portugues, Monte dei Paschi di Siena, Alpha Bank, OTE sowie von Eurobank.