Gutes Zinsgeschäft

Berliner Sparkasse kann Ergebnis mehr als verdoppeln

Die Berliner Sparkasse hat 2023 stark vom Zinsgeschäft profitiert und einen Gewinnsprung hingelegt. Das Institut konnte die Substanz stärken. Vorstandschef Johannes Evers bleibt für 2024 vorsichtig optimistisch.

Berliner Sparkasse kann Ergebnis mehr als verdoppeln

Berliner Sparkasse verbessert Ergebnis nach Zinswende deutlich

Substanz gestärkt – Vorstandschef Evers vorsichtig für 2024

wf Berlin

Mit einem spürbar verbesserten Zinsgeschäft hat die Berliner Sparkasse das Ergebnis nach Steuern 2023 deutlich auf 358 (i.V. 132) Mill. Euro gesteigert. Die Mittel werden zur Ergebnisabführung verwendet. Vorstandsvorsitzender Johannes Evers führte den Erfolg auf die harte Arbeit der Belegschaft und den „kundenzentrierten Umbau zur Hauptstadtsparkasse“ zurück. Nach den Jahren historisch niedriger Zinsen und starker Belastungen des Bankgeschäfts sei es wichtig für die Zukunft, mit dem Ergebnis die Substanz weiter zu stärken und zu investieren, sagte Evers vor der Presse in Berlin. In den Fonds für allgemeine Bankenrisiken (§ 340g HGB) hat die Sparkasse 150 Mill. Euro gesteckt.

Mit Blick auf das laufende Jahr zeigte sich Evers über die Wirtschaftslage besorgt, auch wenn Berlin über dem schwachen Bundesdurchschnitt wachse. Für 2024 rechnet er mit einem ermäßigten Ergebnis von 250 bis 300 Mill. Euro. Der Zinsüberschuss wurde 2023 vor allem aus dem Passivgeschäft mit Kunden auf 1,13 Mrd. Euro (817 Mill. Euro) gesteigert. Der Provisionsüberschuss legte auf 306 (274) Mill. Euro zu – vor allem durch die seit 2022 neuen Kontoführungspreise. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen auf 845 (804) Mill. Euro. Investiert wurde den Angaben zufolge einmalig in den Verbleib eines Teils des Drittkartengeschäfts und in Infrastruktur. Hinzu kamen inflationsbedingt höhere Kosten und höhere variable Vertriebsvergütungen durch das bessere Ergebnis. Das Ergebnis aus Finanzanlagen steuerte 18 (5) Mill. Euro bei.

Das Kreditneugeschäft litt laut Evers unter Investitions- und Konsumzurückhaltung von Unternehmen und Verbrauchern. An Privat- und Firmenkunden sowie für die gewerbliche Immobilienfinanzierung vergab die Sparkasse 3,71 (4,65) Mrd. Euro. Der Kreditbestand stieg auf 28,47 (27,64) Mrd. Euro. In Zeiten des zunehmenden Wettbewerbs um Kundeneinlagen blieben diese mit 31,71 (32,58) Mrd. Euro fast auf Vorjahresniveau. Bestands- und Neukunden bietet die Berliner Sparkasse aktuell Festgeld für ein bis drei Jahre zu 2,75% Zinsen an.

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