Bayer erleidet Schlappe vor Gericht - Aktie stürzt auf tiefsten Wert seit 2012
ab/kjo Düsseldorf/Frankfurt – Im Schadenersatzprozess rund um den Unkrautvernichter Glyphosat muss Bayer eine herbe Niederlage einstecken. Das zuständige kalifornische Gericht bestätigte im Rahmen des Nachverfahrens das im Sommer ergangene Urteil gegen die Bayer-Tochter Monsanto im Grundsatz, reduzierte allerdings den Strafschadenersatz um mehr als 200 Mill. Dollar auf 78,6 Mill. Dollar. Das Geschworenengericht hatte es im Sommer als erwiesen angesehen, dass die Krebserkrankung des Klägers in direktem Zusammenhang mit dem Glyphosat-basierten Herbizid aus den Laboren von Monsanto steht.Bayer bezeichnete die Entscheidung als “Schritt in die richtige Richtung”, kündigte aber zugleich an, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Es stehe im Widerspruch zu den im Prozess vorgelegten Beweisen, ist Bayer überzeugt. Davon ließen sich Investoren jedoch nicht beeindrucken, sie warfen die Aktie aus ihren Depots. In der Spitze gab der Kurs bis auf 67,07 Euro nach. So billig war die Aktie zuletzt Ende 2012. Mit einem Tagesverlust von 10,7 % führte Bayer die Verliererliste im Dax an.Der Dax schloss bei 11 274 Zählern mit einem Abschlag von 2,2 %. Damit landete der deutsche Leitindex auf dem tiefsten Stand seit Dezember 2016. Der Euro Stoxx 50 Index beendete den Handel bei 3 141 Punkten mit 1,5 % im Minus. Zunehmende Zweifel am Konjunkturboom mit sprudelnden Gewinnen der Unternehmen sorgten für die Belastung.Das war aber nicht der alleinige Unsicherheitsfaktor. Auch die Ablehnung des italienischen Haushalts durch die EU-Kommission drückte auf die Stimmung. Die Rendite der italienischen Zehnjahresanleihen kletterte vor diesem Hintergrund von 3,48 % in der Spitze auf 3,59 %. Die Anleger steuerten in diesem Umfeld die sicheren Bundesanleihen an. Die zehnjährige Bundrendite ging deshalb von 0,45 % auf 0,42 % zurück.—– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seiten 9, 17 und 18