Bei Sotheby's redet nun ein Hedgefonds mit
hen New York – “Sotheby’s ist wie ein Gemälde der alten Meister, das dringend restauriert werden muss.” Hedgefondsmanager Daniel Loeb hat in einem Schreiben an das Auktionshaus kein Blatt vor den Mund genommen. Und auch seine Forderung ist nicht sehr diplomatisch: Der langjährige Chief Executive und Aufsichtsratsvorsitzende William Ruprecht soll seinen Hut nehmen. Die Sotheby’s-Aktie zog daraufhin deutlich an und weitete die jüngsten Gewinne aus.Loeb hat mittlerweile durch seinen Hedgefonds Third Point einen Anteil von 9,3 % an dem seit 1988 an der New Yorker Börse gelisteten und mit 3,48 Mrd. Dollar bewerteten Auktionshaus erworben. Damit ist er der größte Aktionär: Deshalb fordert Loeb, der als passionierter Kunstsammler gilt, einen Sitz im Aufsichtsrat.Konkret wirft der aktivistische Investor dem seit 13 Jahren verantwortlichen Manager Ruprecht vor, die Rolle moderner und zeitgenössischer Kunst nicht erkannt zu haben. Sie seien die am schnellsten wachsenden Kategorien am Kunstmarkt und müssten daher eine zentrale Rolle in der Wachstumsstrategie von Sotheby’s spielen, die zuletzt bei einem Umsatz von 769 Mill. Dollar einen Gewinn von 108 Mill. Dollar erzielte.Zwar kann er Sotheby’s und seinem Chef kaum Stillstand vorwerfen: Das Unternehmen baute seine China-Präsenz stark aus, ist verstärkt im Nahen Osten tätig und verfügt über ein passables Online-Geschäft. Hinzu kommt: Die Aktie notiert nahe dem Allzeithoch. Aber die Konkurrenz ist besser: Erzrivale Christie’s jedenfalls kann höhere Wachstumsraten und generell bessere Zahlen vorweisen.