ANLEIHEN

Bondanleger befürchten Konjunkturabkühlung

Inflationsdaten treten schnell in den Hintergrund

Bondanleger befürchten Konjunkturabkühlung

kjo Frankfurt – Die neuesten Inflationsdaten sind zur Wochenmitte nicht in der Lage gewesen, die Renditen der Anleihen in der Eurozone deutlich nach oben zu treiben. Denn eine kräftige Gegenwirkung in Richtung niedriger Sätze zeigte die Sorgen der Marktteilnehmer bezüglich der weiteren Konjunkturentwicklung. Viele Marktakteure stellen sich immer mehr auf einen konjunkturellen Abschwung ein. Und dieser Abschwung würde es der Europäischen Zentralbank (EZB) erheblich erschweren, den Ausstieg aus der unkonventionellen Geldpolitik zu vollziehen.Die Daten zur Inflationsentwicklung gingen indes in die Richtung, dass die europäischen Währungshüter ihren Ausstieg aus Quantitative Easing im kommenden Jahr weiterhin realisieren können. Die Inflation in der Eurozone lag im Oktober erneut über dem Zielniveau der EZB von knapp 2 %. Die Verbraucherpreise erhöhten sich binnen Jahresfrist um 2,2 %, wie das Statistikamt Eurostat auf Basis vorläufiger Berechnungen mitteilte. Im September waren es noch 2,1 %. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag abends bei 0,38 % nach 0,37 % am Dienstag. Der Bund-Future mit Dezember-Fälligkeit lag im späten europäischen Geschäft bei 160,25 % und war damit 19 Ticks im Minus.Die italienischen Staatsanleihen zeigten leichte Renditerückgänge. Die Zehnjahrespapiere waren im späten Geschäft bei einer Rendite von 3,43 % nach 3,48 % am Vortag. Im Blick haben die Anleger weiterhin den Haushaltsstreit des Landes mit der EU, der die italienische Zentralbank auf den Plan ruft. Zentralbankchef Ignazio Visco rechnete der populistischen Regierung vor, dass das erhöhte Zinsniveau für Staatsanleihen Italien nächstes Jahr Kosten im Volumen von 5 Mrd. Euro aufzubürden droht.