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Bondrenditen setzen Abstieg fort

Deutsche Zwölfmonatstitel bei minus 0,2442 Prozent - Historische Tiefs auch in Belgien

Bondrenditen setzen Abstieg fort

kjo Frankfurt – Die Jagd nach Renditerekorden hat sich auch zum Wochenauftakt fortgesetzt. Am kurzen Ende der Kurve des Bundes rutschten die Sätze noch stärker in den negativen Bereich ab, so dass der Bund attraktive Verschuldungskonditionen am Geldmarkt vorfand.Die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes regelt, trat mit zwölfmonatigen Geldmarktpapieren (Bubills) am Markt auf. Hiervon hatte sie ein Volumen von 1,5 Mrd. Euro im Angebot, für das sich eine ausreichende Nachfrage fand, wie an den Bietungen im Umfang von 3,789 Mrd. Euro abzulesen war. Von diesen Geboten entfielen 2,064 Mrd. Euro auf Kursgebote und 1,725 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. An der Auktion beteiligten sich 25 Institute der insgesamt 37 Mitglieder umfassenden Bietergruppe Bundesemissionen. Dies sind die Banken, mit denen der Bund sein Primärmarktgeschäft abwickelt. Die Häuser gaben 51 Gebote ab, teilte die Finanzagentur im Anschluss an die Versteigerung mit.In die Zuteilung gingen Papiere für 1,48 Mrd. Euro ab einem Kurs von 100,244 %. Der gewogene Durchschnittskurs war bei 100,24748 %. Die Durchschnittsrendite lag bei – 0,2442 % und damit auf dem niedrigsten Stand, der bislang in einer Auktion des Bundes gesehen wurde. Die Überdeckung errechnete sich mit 2,6. In die sogenannte Marktpflegequote kamen Papiere für 20 Mill. Euro. Die Marktpflegequote ist der Eigenbestand des Bundes. Die Platzierung der Titel am Sekundärmarkt erfolgt aber durch die Finanzagentur. Frankreich ebenfalls aktivNeben Deutschland trat auch Frankreich am Geldmarkt auf. Hier liegen die Renditen der Papiere ebenfalls im negativen Bereich. Frankreich emittierte 12, 19 und 49 Wochen laufende Geldmarktpapiere. Bei den zwölfmonatigen Titeln lag der Durchschnittssatz bei – 0,184 %, die 19 und 49 Wochen laufenden Instrumente gingen zu durchschnittlichen Sätzen von – 0,182 % bzw. – 0,166 % an die Investoren. Die Franzosen nahmen über die Papiere insgesamt rund 6,5 Mrd. Euro auf. Der größte Anteil des Volumens entfiel mit 4,095 Mrd. Euro auf die zwölf Wochen laufenden Titel.Über rekordniedrige Sätze konnte sich auch Belgien freuen. Eine zehnjährige Anleihe ging zu 0,419 % an die Anleger. Das war der niedrigste bislang in dieser Laufzeit gemessene Satz. Bei der vorigen Auktion dieser Laufzeit lag die Rendite noch bei 0,883 %. Des Weiteren konnten die Anleger bei den Laufzeiten 2041 und 2045 zugreifen, die zu Sätzen von 0,946 % bzw. 1,048 % platziert wurden. Belgien nahm insgesamt 3,06 Mrd. Euro auf. Angekündigt war die Spanne von 2,8 bis 3,5 Mrd. Euro. Belgien hat in diesem Jahr bereits Anleihen für 12 Mrd. Euro emittiert und damit etwas mehr als ein Drittel des diesjährigen Funding-Volumens von 32,5 Mrd. Euro erreicht.Die Europäische Zentralbank gab bekannt, dass im Rahmen des Bondkaufprogramms bis zum 20. März Anleihen für nun insgesamt 26,3 Mrd. Euro erworben wurden.