Bonds aus Griechenland und Portugal erwartet
Von Kai Johannsen, FrankfurtDie neue Handelswoche könnte an den europäischen Anleihemärkten durchaus spannend werden. Denn die Gerüchteküche brodelt, und es könnte in der neuen Woche durchaus so weit sein, dass sich interessante Namen aus dem staatlichen Lager bei den Bondinvestoren mit neuem Material melden.Herumgereicht wird, dass sich Griechenland mit einer Emission befassen soll. Banker sollen dazu geraten haben, dass Griechenland bei jenem Marktauftritt das lange Laufzeitenende wählt. Aber – so heißt es am Markt weiter – die Griechen favorisieren nicht eine Laufzeit von 30 Jahren. 30-jährige Bondlaufzeiten haben in diesem Jahr schon Staaten wie Zypern, Spanien oder Italien gebracht, und allesamt sind sie damit bei den Anlegern auf eine gute Resonanz gestoßen. Deshalb soll diese Empfehlung wohl nun auch an Griechenland herangetragen worden sein. Aber die Hellenen wollen lieber auf kürzere Laufzeiten als die 30-jährige Frist gehen. Im Gespräch soll deshalb auch ein Kurzläufer sein. Offizielle Angaben gab es aber noch keine. Langläufer im BlickDes Weiteren könnte es noch aus einem weiteren Eurozonenperipheriestaat eine Anleihe geben, und zwar aus Portugal. Darauf stellen sich zumindest die Zinsstrategen der Commerzbank ein. “Zusammen mit der nach wie vor günstigen Stimmung bei den peripheren Spreads und dem niedrigen Gesamtrenditenniveau erwarten wir, dass Griechenland und Portugal das unterstützende Umfeld mit Syndizierungen nutzen werden. Portugal sollte dabei am ultralangen Ende aktiv werden”, heißt es bei der Commerzbank. Bei Portugal weisen sie darauf hin, dass der Spread im zehnjährigen Laufzeitenbereich gegenüber entsprechenden Bundesanleihen so niedrig wie selten seit dem Jahr 2010 ist, und die 30-jährigen Renditen seien sogar niedriger als vor der Krise. Portugals zehnjährige Renditen lagen am Freitag bei um die 1,10 %. Bei den 30-jährigen portugiesischen Papieren lag die Rendite bei um die 2,20 %.