Brexit und Handelsstreit belasten
ku Frankfurt – An einem durch die Vorlage zahlreicher Quartalsberichte geprägten Handelstag hat der Dax nur wenig Impulse verzeichnet. Er legte nur leicht um 0,1 % auf 11 587 Punkte zu. Der Euro Stoxx 50 zeigte sich etwas fester mit einem Plus von 0,7 % auf 3 345 Zähler.Belastet hat dabei, dass es nun vorerst doch nicht zu einem Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping kommen wird. Eine Lösung im amerikanisch-chinesischen Handelskrieg ist damit vorerst auf die lange Bank geschoben.Zudem gibt es Besorgnis am Markt wegen des zunehmend chaotischer wirkenden Zustands der britischen Politik in der entscheidenden Phase, in der möglicherweise noch ein ungeordneter Brexit verhindert werden könnte. Analysten zufolge gibt es auch charttechnische Faktoren, die den Dax bremsen. So gibt es eine ausgeprägte Widerstandszone bei 11 600 bis 11 630 Punkten, die bislang nicht überwunden werden konnte. Sollte dies allerdings gelingen, wäre aus charttechnischer Sicht ein Anstieg des deutschen Leitindex bis auf 11 700 Punkte drin, womit das Marktbarometer auch sein bisheriges Jahreshoch von 11 676 Zählern hinter sich lassen könnte.Schlusslicht im Dax waren Lufthansa die einen kräftigen Verlust um 6,3 % auf 21,39 Euro verzeichneten. Die Fluggesellschaft hat zwar im abgelaufenen Jahr die Erlöse um 6 % auf 35,8 Mrd. Euro gesteigert. Allerdings bildete sich der Gewinn um 8 % auf knapp 2,2 Mrd. Euro zurück, was oberhalb der Konsensschätzung der Analysten liegt. Für Enttäuschung sorgte jedoch der Ausblick. Wegen steigender Kerosinpreise stellte Vorstandschef Carsten Spohr für das laufende Jahr ein operatives Ergebnis zwischen 2,4 und 3 Mrd. Euro in Aussicht. Analysten hatten bislang mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau von 2,8 Mrd. Euro gerechnet.Mit Blick auf die Umstellung auf sauberere Energien ging das bereinigte operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von RWE für 2018 von 2,1 Mrd. Euro im Vorjahr auf 1,5 Mrd. Euro zurück. Die Aktie startete daher sehr schwach in den Handel mit einem Minus von fast 3 %. Später freundeten sich die Anleger aber mit den vom Vorstand präsentierten Umbauplänen an, so dass die Aktie mit einem Plus von 1,9 % bei 22,06 Euro den Handel beendete.Der Kurs des Spezialchemiekonzerns Lanxess gab um 3 % auf 48,33 Euro nach. Im Gesamtjahr konnten zwar der Umsatz und das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen um jeweils rund 10 % gesteigert werden. Allerdings wurde am Markt bemängelt, dass der operative Gewinn im vierten Quartal trotz steigender Absatzmengen stagniert hat. Zudem sei die Prognose zurückhaltend gewesen. Starke Wachstumszahlen von Wacker Neuson haben die Aktien des Baumaschinenherstellers an die Spitze des Kleinwerteindex SDax befördert. Die Aktien legten am Donnerstag um bis zu 13,3 % auf 23,36 Euro zu und notierten so hoch wie seit knapp sechs Monaten nicht mehr.Eine optimistische Prognose für das laufende Jahr sorgte dafür, dass K+S einen Kurssprung von 10,1 % auf 16,90 Euro verzeichneten. Ebenfalls sehr fest präsentierte sich die Aktie der Gea Group (+11 % auf 23,73 Euro), die in den vergangenen Monaten stark unter Druck gestanden hatte. Positiv wurde aufgenommen, dass es bei der Vorlage der endgültigen Zahlen für 2018 keine neuen schlechten Nachrichten gab.