Brexit-Unruhe schlägt auf Auktion durch
kjo Frankfurt – Die Unsicherheiten unter den Marktteilnehmern rund um den Brexit haben am Donnerstag auch auf den Primärmarkt durchgeschlagen. Die britischen Schuldenmanager DMO (Debt Management Office) waren mit den im Jahr 2037 auslaufenden Staatsanleihen am Markt. Das DMO konnte die Papiere zwar komplett am Markt unterbringen, war aber zu größeren Zugeständnissen an die Marktteilnehmer gezwungen. Das war bei der akzeptierten Rendite ablesbar.Das DMO platzierte von den 2037 fälligen Papieren mit einem Kupon von 1,75 % das komplette Volumen von 2 Mrd. Pfund, das im Angebot war. Das Gebotsvolumen der Investoren lag auch über diesem Anleihevolumen, wie am Gebots-Deckungs-Verhältnis von 1,75 ablesbar war. Allerdings musste das DMO laut Marktteilnehmern einige “ungewöhnlich niedrige” Preise dabei akzeptieren, wie es später unter Marktteilnehmern hieß.Das zeigte sich an dem Renditeabstand. Die Differenz zwischen der durchschnittlichen akzeptierten Rendite und der höchsten Rendite, die seitens des DMO in den Geboten noch angenommen wurde, lag bei 5,1 Basispunkten. Nach Aussagen von Analysten war das der größte Renditeabstand seit einer Auktion im März des Jahres 2009. Der durchschnittliche Renditeabstand zwischen durchschnittlicher und höchster akzeptierter Rendite bei den Auktionen von konventionellen britischen Staatsanleihen in den vergangenen zehn Jahren liegt bei knapp unter 0,6 Basispunkten. Damit hat sich der Wert in der gestrigen Auktion fast verneunfacht.In diesem Umfeld war Sicherheit gefragt, wovon die Bundesanleihen profitierten. Der Dezember-Bund-Future lag im späten Handel bei 160,72 % mit 58 Ticks im Plus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe war bei 0,36 % nach 0,40 % am Vortag. Das Tagestief lag bei 0,35 %.Das Pharmaunternehmen Takeda brachte im Euro sechs Anleihen. Dazu gehörten zwei zweijährige Anleihen (Floater und Fixkupon) sowie zwei vierjährige Papiere (Floater und Fixkupon). Des Weiteren konnten die Anleger bei einem 2026 sowie einem 2030 fälligen Titel zugreifen. Mit 7,5 Mrd. Euro Volumen war es der zweitgrößte Corporate Bond in diesem Jahr nach Sanofis Auftritt über 8 Mrd. Euro im März. Es gab Orders über 12,5 Mrd. Euro (vor endgültigem Orderabgleich).