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Brexit-Unsicherheit drückt Pfund

Währung sinkt auf Einmonatstief - Industrieproduktionsdaten stützen Euro nur vorübergehend

Brexit-Unsicherheit drückt Pfund

ck Frankfurt – Die vom Brexit ausgehende Unsicherheit hat am Dienstag die britische Währung gedrückt. Das Pfund sank erstmals seit rund einem Monat unter die Marke von 1,22 bis auf 1,2196 und wurde am frühen Abend mit einem Minus von 0,7 % bei 1,2206 Dollar gehandelt. Hintergrund der Pfund-Schwäche waren Berichte, dass die Verhandlungen zwischen der britischen Regierung und der EU vor dem Abbruch stehen sollen, was die Befürchtungen schürte, dass ein ungeregelter Brexit nicht mehr abgewendet werden kann. Überraschender AnstiegDer Euro wurde nur vorübergehend von den deutschen Industrieproduktionsdaten gestützt. Im August ist die Industrieproduktion saisonbereinigt im Vergleich zum Vormonat um 0,3 % gestiegen, während die von Bloomberg befragten Volkswirte im Durchschnitt lediglich eine Stagnation erwartet hatten. Außerdem wurde die monatliche Veränderung vom Juli von -0,6 % auf -0,4 % nach oben revidiert. Am Montag hatten die Daten zum Indus-trieauftragseingang vom August mit einem Rückgang um 0,6 % die Rezessionsbefürchtungen verstärkt. Die Commerzbank äußerte sich skeptisch. Zwar sei die Produktion in der deutschen Industrie im August leicht um 0,3 % gegenüber Juli gestiegen. “Der generelle Abwärtstrend dürfte sich aber fortsetzen”, so das Institut. Die zuletzt deutlich gefallenen Einkaufsmanagerindizes und Ifo-Erwartungen machten keine Hoffnung auf eine baldige Wende zum Besseren, zumal auch die Weltwirtschaft weiterhin schwächele.Der Euro stieg zunächst bis auf 1,0995, lag aber am frühen Abend mit einem Minus von 0,2 % bei 1,0950 Dollar. Auch die hinter den Erwartungen zurückbleibenden amerikanischen Großhandelspreise vom September stützten den Euro nicht. Bereinigt um Lebensmittel- und Energiepreise sind sie im Vergleich zum Juli um 0,3 % gesunken, während die Volkswirte laut Bloomberg durchschnittlich von einem Anstieg um 0,2 % ausgegangen waren. Heute rückt das Protokoll der zinspolitischen Sitzung der US-Notenbank Fed vom 18. September in den Mittelpunkt.Schwächer tendierte die norwegische Währung. Der Euro stieg bis auf 10,56 und damit auf das höchste Niveau seit dem 30. August, ehe er am Abend mit einem Plus von 0,1 % bei 10,43 nkr umging. In einer Rede in Oslo bekräftigte der Notenbankgouverneur des Landes, Oystein Olsen, die Einschätzung, dass sich der norwegische Leitzins in den kommenden Jahren im Bereich des aktuellen Niveaus von 1,5 % bewegen werde. Zwar sei die wirtschaftliche Entwicklung Norwegens immer noch solide, befinde sich die Inflation in der Nähe ihres Ziels und bewege sich die Kapazitätsauslastung etwas oberhalb eines normalen Niveaus. Es gebe jedoch erhebliche Unsicherheit über die weltweiten Wachstumsaussichten.