Brexit-Verschiebung treibt Airline-Aktien
ck Frankfurt – Die Verschiebung des Brexit ist von den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag insgesamt verhalten aufgenommen worden. In London machte sich das Ereignis insofern bemerkbar, als dass der von inlandsorientierten Unternehmen dominierte FTSE 250 um 0,7 % auf 19 614 Punkte zulegte und damit den FTSE 100 (-0,04 % auf 7 419 Zähler), dessen Komponenten den weit überwiegenden Teil ihrer Erlöse im Ausland erwirtschaften, schlug. Der Dax beendete den Handel nach einem Hoch von 11 963 mit einem Plus von 0,3 % bei 11 935 Zählern. Der Euro Stoxx 50 gewann 0,4 % auf 3 439 Punkte. Tui sehr festStarke Reaktionen auf den Brexit-Aufschub zeigten allerdings Aktien von Airlines und Touristik Unternehmen. Der Stoxx Travel & Leisure gewann 1,3 % auf 241 Punkte und war damit das zweitstärkste Branchenbarometer. Lufthansa befestigten sich um 3,1 % und waren damit der stärkste Titel des Dax. Die festeste Airline-Aktie war Easyjet mit einem Gewinn von 8,4 %. Ryanair gewannen 5,1 %, International Consolidated Airlines stiegen um 5,9 %. Die Aktie des Reisekonzerns Tui kletterte um 8,3 %, Thomas Cook legten um 5,4 % zu.Herausragend waren ferner Aktien der Luxusbranche. Auslöser waren die Zahlen und Äußerungen des Branchenriesen LVMH zum ersten Quartal, in dem der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 11 % angezogen ist. Das Unternehmen beschrieb das Geschäft der ersten drei Monate als lebhaft. Sämtliche Regionen zeigten “gutes Wachstum”. LVMH kletterten auf ein Rekordhoch von 346,70 und schlossen mit einem Gewinn von 4,6 % bei 344,95 Euro. Im Sog von LVMH erreichten auch Kering und Dior, die um 2,2 % und 2,7 % zulegten, Höchststände. Die DZ Bank stufte LVMH allerdings bei einem von 321 auf 345 Euro angehobenen Kursziel von “Kaufen” auf “Halten” zurück. Die Gesellschaft habe eine ausgezeichnete Umsatzentwicklung erzielt, so das Institut, dass seine Ergebnisprognosen für die Jahre 2019 und 2020 von 13,90 auf 14,17 und von 15,22 auf 15,40 Euro je Aktie anhob. Jedoch hält die Bank die Aktie nun für angemessen bewertet. In Paris waren ferner Sodexho fest. Die Aktie erreichte bei 108,65 Euro das höchste Niveau seit dem Januar 2018 und schloss mit einem Plus von 2,9 % bei 104,35 Euro. Der Catering-Konzern erklärte, dass sich das Erlöswachstum im US-Geschäft im zweiten Halbjahr beschleunigt habe. Bayer schwächerIm Dax zählten Bayer mit einem Minus von 1,1 % zu den schwächsten Titeln. Auf einer Konferenz erklärte der Vorstandsvorsitzende, Werner Baumann, dass die Glyphosat-Prozesse das Unternehmen “massiv” träfen. Zudem hat ein französisches Berufungsgericht entschieden, dass die von Bayer übernommene Monsanto für die Gesundheitsprobleme eines Landwirts verantwortlich sei. Deutsche Börse reagierten mit einem Minus von 0,4 % nur verhalten auf die Mitteilung des Unternehmens, dass es konkrete Verhandlungen mit Refinitiv über einen möglichen Erwerb einzelner Devisenhandelsgeschäftsbereiche befindet.Aurubis waren mit einer Einbuße von 4,2 % auf 47,12 Euro das Schlusslicht des MDax. Die Aktie wurde von Goldman Sachs mit einem von 50 auf 45 Euro reduzierten Kursziel von “Neutral” auf “Sell” zurückgestuft. Das US-Institut begründete die Zurückstufung mit gestiegenen Ergebnisrisiken für das Unternehmen.