DEVISEN

Britische Währung gibt leicht nach

Investoren halten sich wegen Brexit-Debatte zurück - Ruhiger Euro-Handel

Britische Währung gibt leicht nach

kjo Frankfurt – Angesichts des wachsenden Drucks auf die britische Regierung in der laufenden Brexit-Debatte haben die Devisenmarktakteure am gestrigen Donnerstag die Finger von der britischen Währung gelassen. Das Pfund geriet daraufhin unter Druck, der sich aber in Grenzen hielt. Bis auf 1,2729 Dollar schwächte sich das Pfund ab. Im späten europäischen Handel lag die britische Währung dann bei 1,2773 Dollar und war damit noch 0,1 % im Minus.Der britische Oppositionsführer Jeremy Corbyn forderte eine Neuwahl, sollte das Parlament den von Premierministerin Theresa May und der EU ausgehandelten Brexit-Vertrag ablehnen. Eine Neuwahl des Parlaments müsse Vorrang vor einem zweiten Referendum über einen Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union haben, sagte Labour-Chef Corbyn. Am Mittwoch hatte May eine erneute Schlappe erlitten. Die Abgeordneten gestanden ihr weniger Zeit für einen Plan B zu, sollte das Parlament den Brexit-Vertrag am Dienstag ablehnen. “Das untergräbt ihre Autorität und bringt Neuwahlen als Möglichkeit aufs Tableau”, sagte Devisenstratege Alvin Tan von der Société Générale der Nachrichtenagentur Reuters. Sollte das Unterhaus das Abkommen ablehnen, droht ein ungeordneter Austritt mit schweren Folgen für die Wirtschaft. Der Ausstieg des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union ist für den 29. März dieses Jahres geplant. Erneuter RückschlagDas Parlament hatte die Debatte über den Brexit-Vertrag zur Wochenmitte wieder aufgenommen. Eine erste Abstimmung im Dezember hatte Premierministerin May kurzfristig verschoben, da sich eine Niederlage für die ausgehandelte Austrittsvereinbarung abgezeichnet hatte. Darauf scheint es derzeit erneut hinauszulaufen. Die Abgeordneten verpassten May in dieser Woche einen weiteren Rückschlag. Sie stimmten mehrheitlich für einen Gesetzeszusatz, der es erschwert, im Haushalt für 2019 zusätzliche Mittel für einen ungeordneten Brexit einzustellen. Dazu braucht der Finanzminister explizit die Zustimmung des Parlaments.In ruhigen Bahnen verlief das Geschäft im Euro-Dollar-Handel. Der Euro lag im späten europäischen Geschäft bei 1,1518 Dollar und war damit mit 0,2 % leicht im Minus.