DEVISEN

Britisches Pfund gerät unter Abgabedruck

Anleger fürchten No-Deal-Brexit

Britisches Pfund gerät unter Abgabedruck

kjo Frankfurt – An den Devisenmärkten nehmen die Sorgen vor einem ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) zu. Das belastet das britische Pfund zusehends, das nach der Schwäche vom Wochenauftakt auch gestern im Handel erneut unter Druck geriet und zeitweise auf den tiefsten Stand seit 27 Monaten fiel. Das Tagestief wurde im Vergleich zum Dollar mit 1,2397 gesehen. Im späten europäischen Handel wurden für ein Pfund dann 1,2405 Dollar bezahlt. Das waren 0,9 % weniger als zu Wochenbeginn. Auch im Vergleich zur Gemeinschaftswährung musste das britische Pfund Federn lassen. Das Tagestief wurde mit 1,1054 Euro gemessen. Im späten Handel lag die Notierung dann bei 1,1057 Euro und damit 0,5 % im Minus. BoE müsste eingreifenDie Anleger fürchten, dass es bis Ende Oktober dieses Jahres nicht zu einem geregelten Austritt der Briten aus der EU kommen wird und damit der sogenannte No-Deal-Brexit Realität wird. Geschürt wurden diese Ängste der Marktteilnehmer durch neue Aussagen von Boris Johnson und seinem Rivalen Außenminister Jeremy Hunt. Beide erklärten am späten Montag, dass sie die sogenannte Backstop-Lösung für Nordirland, die Teil von Theresa Mays Brexit-Deal ist, nicht akzeptieren werden. Der Markt stellt sich laut Analysten darauf ein, dass es mit einer höheren Wahrscheinlichkeit nun auf einen No-Brexit-Deal hinauslaufen könnte. Damit könnte auch der wirtschaftliche Druck auf das Land zunehmen.Die Bank of England (BoE) könnte insofern wiederum gezwungen sein, der Wirtschaft des Landes mit Leitzinssenkungen unter die Arme zu greifen. Das würde zu einer Schwächung der Währung des Landes beitragen.Im Euro-Handel ging es im Vergleich zum Dollar dagegen eher ruhig zu. Der Euro kletterte bis auf 1,1263 Dollar und war im späten Geschäft bei 1,1214 Dollar mit 0,4 % leicht im Minus. Das Tagestief sah die Gemeinschaftswährung bei 1,1208 Dollar.