Corona-Angst kehrt zurück
ku Frankfurt – Wieder aufgekommene Ängste wegen der Coronavirus-Pandemie haben den Dax zum Wochenanfang belastet. Der deutsche Leitindex gab am Montag um 0,7 % auf 10 825 Punkte nach. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,8 % auf 2 884 Zähler.In seinem neuesten Lagebericht schätzt das Robert-Koch-Institut, dass die Reproduktionszahl des Coronavirus als Ergebnis der Lockerung der Lockdown-Maßnahmen wieder gestiegen ist, und zwar auf 1,1. Am Freitag wurde die Zahl noch auf 0,83 geschätzt. Damit die Pandemie zurückgeht, ist es erforderlich, dass die Zahl, die angibt, wie viel Personen von einem Infizierten im Durchschnitt angesteckt werden, unter 1 bleibt. Marktteilnehmer befürchten, dass die Regierungen der Industrieländer gezwungen sein könnten, statt weitergehender Lockerungen wieder neue Restriktionen einzuführen – mit weiteren negativen Folgen für die Volkswirtschaften der Länder.Wirecard legten im Dax kräftig um 8,3 % auf 91,19 Euro zu. Damit reagierten die Anleger positiv auf den von dem Zahlungsdienstleister mitgeteilten Umbau des Vorstands. So soll das Führungsgremium um zwei weitere Stellen auf sieben erweitert werden. Dabei soll die Position eines Chief Commercial Officers geschaffen werden sowie ein Compliance-Ressort.K+S sackten um 5,5 % auf 5,35 Euro ab. Im Quartal brach der Gewinn um drei Viertel auf 25,6 Mill. Euro ein. Das Unternehmen erwägt einen Antrag auf Staatshilfe. Außerdem ist Vorstandschef Burkhard Lohr an Covid-19 erkrankt. Starkes AbsatzminusVergleichsweise glimpflich kamen Volkswagen-Vorzüge davon. Der Kurs gab um 1,3 % auf 127,30 Euro nach. Der Konzern hat im April wegen der Coronakrise in Deutschland ein Absatzminus von zwei Dritteln erlitten. Europaweit wurden sogar 83 % weniger Fahrzeuge verkauft. In Großbritannien, Italien, Spanien und Frankreich gab es fast gar keine Verkäufe. Allerdings betrug der Rückgang in China nur noch 2,5 %. Im Mai soll im Reich der Mitte wieder das Vorjahresniveau erreicht werden.Gegen den Trend fest zeigten sich LEG Immobilien mit einem Anstieg um 3,8 % auf 112,36 Euro. Der Großvermieter konnte im ersten Quartal trotz der beginnenden Coronakrise sein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) um 10,7 % auf 94 Mill. Euro ausbauen. Wegen des gesetzlichen Zahlungsaufschubs rechnet der Konzern nun damit, dass der Anstieg der Mieten im laufenden Jahr geringer ausfällt als bisher mit 2,8 % veranschlagt.Pläne für die Einführung einer zweiwöchigen Quarantäne für in Großbritannien ankommende Passagiere haben die Aktien britischer Fluggesellschaften unter Druck gesetzt. So büßten die Titel der British-Airways-Muttergesellschaft IAG 2,9 % auf 1,85 Pfund ein und die von Easyjet 5,9 % auf 5 Pfund. In Frankfurt gaben Lufthansa um 1,8 % auf 7,64 Euro nach.