ANLEIHEN

Daimler legt erstmals 20-jährige Anleihe auf

Automobilhersteller nimmt 4,05 Mrd. Euro auf - Rating-Heraufstufung treibt griechische Staatstitel

Daimler legt erstmals 20-jährige Anleihe auf

ck Frankfurt – Der Trend zu Anleihen mit sehr langen Laufzeiten hält ungebrochen an. Zum Wochenauftakt hat Daimler in dieser Hinsicht mit einer Großemission eine neue Marke gesetzt. Der Automobilhersteller, der über drei Tranchen insgesamt 4,05 Mrd. Euro aufnahm, wartete erstmals mit einer Anleihe mit einer Laufzeit von 20 Jahren auf. Die recht ordentliche Aufnahme – für die drei Tranchen wurden Orders für mehr als 5,6 Mrd. Euro eingereicht – erlaubte eine moderate Reduzierung des Aufschlags des 2,125 %-Papiers von zunächst avisierten 90 auf 85 Basispunkte (BP) über der Swap-Mitte. Über diese Laufzeit beschaffte sich das Unternehmen 1,8 Mrd. Euro. Hinzu kamen 1,25 Mrd. über einen achtjährigen Floater und 1,5 Mrd. Euro über eine zwölfjährige Festverzinsliche (1,5 %). Letztere wurde nach ersten Indikationen von 60 bis 70 zu 60 BP über der Swap-Mitte untergebracht. Konsortialführer waren BNP Paribas, Bank of America Merrill Lynch, Deutsche Bank, HSBC und J.P. Morgan. Moody’s und Standard & Poor’s benoten das Unternehmen mit “A 2” bzw. “A”.”Die Spreads liegen im Vergleich mit der Sekundärmarktkurve auf einem attraktiven Niveau”, so kommentierte die Landesbank Baden-Württemberg das Angebot in der Früh. Allerdings fehlten hier Vergleichswerte aus dem Automobilsektor mit solch langen Laufzeiten. “Im Vergleich zu anderen langlaufenden Bonds, z. B. Anheuser-Busch (A -, 03/36, 94 BP) und EDF (A -, 10/36, 105 BP) mit einem vergleichsweise weniger zyklischen Geschäft der Emittenten relativiert sich das angestrebte Spreadniveau auch vor dem Hintergrund einer massiven Transformation des Geschäftsmodells in der Automobilindustrie vom Automobilhersteller hin zum Mobilitätsdienstleister. Angesichts des geringeren Spreads relativ zu Anheuser-Busch riet die Bank zu einer selektiven und eng an den ersten Preisindikationen orientierten Zeichnung.Ebenfalls mit einer sehr langen Laufzeit tritt das Land Berlin auf, das die Mandate für die Aufstockung seiner im Juni 2037 fälligen 1,375-Prozent-Anleihe vergab. Zum Zuge kamen Deutsche Bank, DZ Bank, J.P. Morgan, Landesbank Baden-Württemberg und Unicredit.Griechische Staatsanleihen tendierten gestern fest. Auftrieb erhielten sie durch eine Rating-Hochstufung. Moody’s hatte die Bonitätsnote für das Land von “Caa 3” auf “Caa 2” verbessert und mit einem positiven Ausblick eine weitere Hochstufung avisiert. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe fiel mit 5,39 % bis auf den niedrigsten Stand seit dem Dezember 2009 und lag zuletzt eine Stelle niedriger als am Freitag bei 5,41 %. Deutlicher gab die laufende Verzinsung in der zweijährigen Laufzeit nach. Sie fiel bis auf 3,92 %, was dem tiefsten Niveau seit dem Januar 2010 entsprach, und lag zuletzt 33 Stellen tiefer bei 3,94 %. Die griechische Renditekurve sei nun so steil wie seit langem nicht mehr, so die DZ Bank. Dies lasse darauf schließen, dass zwar die kurzfristigen Risiken inzwischen weniger hoch eingeschätzt würden, hinsichtlich der langfristigen Schuldentragfähigkeit aber nach wie vor erhebliche Zweifel bestünden.Spanien vergab die Mandate für eine zehnjährige Benchmark-Anleihe. Die Mandate erhielten Barclays, BBVA, Citigroup, Goldman Sachs, HSBC und Santander. Die Begebung soll in Kürze erfolgen.