Märkte am Mittag

Dax-Anleger halten sich vor US-Zinsentscheidung zurück

Vor der Zinsentscheidung der Fed am Mittwochabend halten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zurück. Der Dax legt nur minimal zu.

Dax-Anleger halten sich vor US-Zinsentscheidung zurück

Dax-Anleger halten sich vor US-Zinsentscheidung zurück

Der Dax hat am Mittwoch vor wichtigen geldpolitischen Entscheidungen in den USA zunächst weiter zugelegt und damit den Monat November positiv begonnen. In der ersten halben Stunde des Xetra-Handels gewann der deutsche Leitindex 0,2%. Damit setzt er sich etwas weiter ab von seinem jüngsten Tief seit März bei 14 630 Punkten und bewegt sich zudem klar über der Marke von 14 800 Punkten, die in den vergangenen Tagen ein zäher Widerstand gewesen war. Zum Mittag ist davon aber nur noch ein minimales Plus von 0,1% auf 14.821 Zähler. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verbuchte am Mittwochmittag ein Minus von 0,7 % auf 23.882 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,1% auf 4056 Zähler.

Die Wall Street hatte ihre Erholung am Vorabend fortgesetzt und auch die meisten asiatischen Börsen zeigten am Mittwochmorgen einen positiven Trend. Erneut enttäuschende Wirtschaftssignale aus China belasteten nicht wie am Vortag.

Den Oktober hatte der Dax mit einem Minus von rund 3,8% beendet. Es war der dritte Verlustmonat in Folge gewesen. Größter Verlierer waren Siemens Energy mit einem Verlust von fast einem Drittel und Sartorius mit einem Abschlag von über einem Viertel. Gefragt waren derweil Rheinmetall mit plus 11% im Zuge der Verschärfung des Nahost-Konflikts. Die geopolitischen Sorgen zusammen mit hohen Renditen am Anleihemarkt gelten als die Hauptgründe für die Verluste am Aktienmarkt.

Von der Berichtssaison hierzulande kommen am Mittwoch kaum Impulse. Interessieren dürften im Verlauf aber einige Konjunkturdaten aus den USA, bevor am Abend nach dem europäischen Börsenschluss US-Anleihepläne sowie die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich ziehen werden.

Laut Volkswirten wird die Fed das Zinsniveau wohl erneut unverändert lassen und damit würde die Fed zum zweiten Mal in Folge still halten. Die Leitzinsspanne würde weiter zwischen 5,25 und 5,5% liegen. Spannend ist jedoch vor allem die Frage, ob die Notenbank auf den folgenden Sitzungen nochmal die Zinsen verändert.

"Vor der Sitzung der US-Notenbank Fed befinden sich die Anleger im Standby-Modus", schrieb am Morgen Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Mit der Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell nach der Zinsentscheidung und der Bekanntgabe von Anleiheauktionen durch US-Finanzministerin Janet Yellen stehe dem Dax aber am Abend ein Belastungstest in zwei Akten bevor. Der Markt sei hypersensibel Faktoren gegenüber, die zu steigenden Renditen führen könnten, so Stanzl.

Versorger-Aktien wie RWE und Nordex wurden am Mittwoch von Nachrichten vom dänischen Windkraftkonzern Orsted zunächst deutlich mit nach unten gerissen, dämmten ihr Minus dann aber etwas ein, da es sich eher um unternehmens- und weniger um branchenspezifische Probleme handelt. Orsted stellt zwei große Windkraftprojekte in den USA ein. Dies überschatte ein solides Quartal, schrieb Analyst Sam Arie von der UBS. Die entsprechenden Wertberichtigungen seien höher als erwartet. Orsted brachen in Kopenhagen um 18% auf 276,90 dkr ein. Zum Mittag ermäßigten sich RWE noch um 0,5% auf 35,94 Euro und Nordex um 1,7% auf 9,76 Euro.

Autowerte legten zu. Dabei half eine angehobene Gewinnprognose durch den japanischen Autobauer Toyota. Im Dax zeigten Mercedes-Benz einen Aufschlag von 0,4% auf 55,64 Euro und BMW von 0,5% auf 88,09 Euro.

Euro zum Dollar vor Fed-Entscheid stabil

Der Kurs des Euro präsentierter sich nach seinen deutlichen Vortagesschwankungen bis Mittwochmittag etwas schwächer mit einem Minus von 0,3% auf 1,055 Dollar. Nach den deutlichen Verlusten von Vortag erholte sich die japanische Währung leicht um 0,3% auf 151,15 Yen je Dollar. In den USA werden am Mittwoch noch einige Konjunkturdaten veröffentlicht, die den Wechselkurs des Euro zum Dollar beeinflussen können. Im Fokus steht dabei vor allem der ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie, ein viel beachteter Stimmungsindikator.

Der Brent-Ölpreis legte am Mittwoch leicht zu. Er befestigte sich um 1% auf 85,86 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate kam um 1,1% auf 81,92 Dollar voran. Nach wie vor belaste aber die schwache Konjunktur in China, hieß es am Markt.