Dax erscheint gut unterstützt
Ausblick
Dax erscheint gut unterstützt
DZ Bank sieht keine Gefahr für ein Kippen des Marktes – Ölpreis tritt kurzfristig auf der Stelle
ku Frankfurt
Der Dax hat seit Anfang des Jahres eine beachtliche Rally hinter sich und hat es bis auf einen Jahreshöchststand von 15.916 Punkten geschafft, bis dann eine leichte Abkühlung einsetzte, so dass den deutschen Leitindex nun rund 100 Indexpunkte vom Jahreshoch trennen. Gleichwohl ist der Abstand zum Allzeithoch von 16.290 Zählern nicht sehr groß, trotz Rezessionsgefahren in den USA und Europa, der Aussicht auf weitere Zinserhöhungen und einer Inflation, die europaweit die Kaufkraft der Konsumenten drückt.
Blick nach China
Wie Sven Streibel, Analyst bei der DZ Bank, anmerkt, geht es in diesem Jahr nicht darum, wie tief die Märkte noch fallen könnten, sondern darum, wie lange sie noch steigen – aber auch, wann sie möglicherweise kippen. Streibel sieht sowohl den europäischen als auch den amerikanischen Aktienmarkt als gut unterstützt an. Was den europäischen Markt betrifft, so blickt er nach China. Auch wenn sich dort das Konsumentenvertrauen weiterhin im Jahresvergleich auf einem eher gedämpften Niveau befinde, so habe es dennoch seit der Beendigung der Null-Covid-Politik wieder angezogen, ebenso wie die Einzelhandelsumsätze. Sollten sich diese positiven Nachrichten bzw. Datenpunkte fortsetzen, sieht er die Möglichkeit für weitere Kurszuwächse. Entscheidend sei der Rückgang des Anlegerpessimismus, der sich im vergangenen Jahr während der Lockdowns in China aufgebaut habe, heißt es in einer Studie. Für den US-Markt erwartet Streibel, dass der Zinsanhebungszyklus zu Ende geht. Für den wichtigen US-Technologiesektor seien die kurzfristigen Gewinnerwartungen zwar gesenkt, die mittelfristigen Prognosen jedoch angehoben worden. Der Brent-Ölpreis, der kürzlich nach der Ankündigung von Förderkürzungen durch die Opec oberhalb von 86 Dollar je Barrel stand, ist zeitweilig unter 81 Dollar gefallen. Nach Einschätzung der Analysten der Commerzbank könnten die Ölpreise aufgrund der anhaltenden Unsicherheit über die Nachfrageperspektiven zwar kurzfristig auf der Stelle treten, die abzusehende Angebotsverknappung werde die Preise mittelfristig aber höher schieben. Kurzfristig gebe es unter anderem aufgrund der anhaltend robusten Öllieferungen aus Russland ein reichliches Angebot.