Aktienmärkte

Dax fällt nach EZB-Sitzung unter 18.000 Punkte

Die Frankfurter Währungshüter konnten dem deutschen Leitindex am Donnerstag keinen Rückenwind geben. Auch einige Quartalszahlen sorgten für Enttäuschung.

Dax fällt nach EZB-Sitzung unter 18.000 Punkte

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Dax fällt nach EZB-Sitzung unter 18.000 Punkte

tom Frankfurt

Die jüngste Leitzinssitzung der EZB hat dem deutschen Leitindex keinen neuen Rückenwind gegeben. Zum Handelsschluss notierte das Börsenbarometer 0,8% tiefer bei 17.954 Zählern und fiel damit unter die runde Marke von 18.000 Punkten. Auch der MDax verbuchte deutliche Abschläge (−0,9% auf 26.703 Punkte). Der Euro Stoxx 50 notierte etwas schwächer (−0,7% auf 4.965 Punkte).

Die Frankfurter Währungshüter hatten am Mittag wie erwartet entschieden, die Höhe des Leitzinses unangetastet bei 4,5% zu lassen. Aufgrund der schwierigen konjunkturellen Lage und der deutlich gesunkenen Inflation gehen Anleger aber weiter von einer ersten Zinssenkung im Juni aus. In den USA sind die Vorzeichen aktuell umgekehrt: Die Wirtschaft zeigt sich weiter robust, die Inflation dafür sehr hartnäckig, so dass erstmals die EZB vor der Fed zu Leitzinssenkungen übergehen könnte.

Bei den Einzeltiteln waren im Dax die Papiere der Deutschen Telekom mit einem Minus von 6,2% auf 21,21 Euro sehr schwach, weil sie mit Dividendenabschlag gehandelt wurden. An der Index-Spitze gewannen die Titel von RWE dagegen 2,7% auf 31,34 Euro. Der Strom-Übertragungsnetzbetreiber Amprion, an dem der Energiekonzern mit 25% beteiligt ist, will seine Investitionen in den Netzausbau verdoppeln. Zu den Gewinnern im Leitindex zählte nach der jüngsten Konsolidierung auch wieder die Aktie von Rheinmetall, die 1,9% auf 532,80 Euro zulegte.

Größter Verlierer im MDax waren Thyssenkrupp. Nach Informationen des „Handelsblatts“ kommt es zu Verzögerungen bei der Neuaufstellung der Stahlsparte. Anleger quittierten die Hängepartie mit Abschlägen. Die Aktie ermäßigte sich um 7% auf 4,90 Euro. Auch das Zahlenwerk von Gerresheimer konnte nicht überzeugen. Die Aktie des Spezialverpackungsherstellers verlor 4,2% auf 101,60 Euro, auch wenn das Management auf eine Besserung ab dem Sommer setzt.

Mutares-Zahlen enttäuschen

Unter Druck standen auch die Papiere von K+S. Nachdem der US-Finanzdienstleister Stifel die Titel von „Hold“ auf „Sell“ heruntergestuft hatte, verlor die Aktie des weltgrößten Salz- und Düngerproduzenten 4% auf 13,76 Euro. Zu den Gewinnern im MDax zählten dagegen Nordex. Eine Kaufempfehlung von Metzler trieb die Papiere des Windkraftkonzerns um 2,8% auf 13,10 Euro in die Höhe.

Im SDax konnten die Papiere der Beteiligungsgesellschaft Mutares mit ihren endgültigen Zahlen am Markt nicht vollends überzeugen und verloren nach ihrer jüngsten Kursrally 1,3% auf 41,25 Euro. Aus den Depots flogen auch die Papiere von Borussia Dortmund. Der BVB muss nach einem 1:2 in der Champions League bei Atlético Madrid um das Weiterkommen zittern. Die Aktie büßte 3,3% auf 3,41 Euro ein. Dagegen setzten Ceconomy ihren Erholungskurs aus den letzten Wochen fort. Am Donnerstag gewann die Aktie des Handelskonzerns 4,7% auf 2,18 Euro.

In Zürich schickten Hinweise auf Liquiditätsprobleme bei der Biotechfirma Idorsia die Aktie auf Talfahrt. Das Unternehmen hat die Veröffentlichung seiner Ergebnisse für 2023 und das erste Quartal 2024 verschoben. Die Papiere brachen daraufhin um 26,4% auf 1,86 Schweizer Franken ein.