Dax fällt auf Zweijahrestief von knapp über 11000
ku Frankfurt – Mitgerissen von den kräftigen Verlusten vor allem der Technologieaktien an der Wall Street ist der Dax am Dienstag auf den bisher tiefsten Stand seit rund zwei Jahren gefallen. Der Index sackte bis auf 11 009 Zähler ab. Damit trennten ihn nur noch wenige Indexpunkte von der vielbeachteten Marke von 11 000 Zählern, die nach Ansicht vieler Marktteilnehmer in Kürze unterboten werden dürfte, wobei die nächste charttechnische Unterstützungslinie bei 10 800 Punkten liegt. Den Handel beendete der Dax am Dienstag bei 11 066 Punkten, ein Minus von 1,6 % gegenüber dem Stand vom Montag. Neben den negativen Vorgaben von der Wall Street belasteten das Rekordtief der Aktie der Deutschen Bank sowie eine Gewinnwarnung des Spezialchemiekonzerns Covestro. Händler sagten, am Markt gehe auch die Sorge um, dass die konsumnahen Sektoren unter einem schwachen Weihnachtsgeschäft leiden könnten. Hinzu kommen Konjunkturängste wegen des amerikanisch-chinesischen Handelsstreits sowie die Kontroverse zwischen Brüssel und Rom über den italienischen Staatshaushalt.Schwäche zeigten auch die anderen europäischen Aktienmärkte. Der Euro Stoxx 50 gab um 1,4 % auf 3 116 Punkte nach. Der italienische FTSE MIB verzeichnete ein Minus von 1,7 % auf 18 498 Zähler und der spanische Ibex 35 einen Verlust von 1,6 % auf 8 867 Zähler.Covestro teilte mit, für das laufende Jahr sei mit einem Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) leicht unter dem Vorjahreswert von 3,4 Mrd. Euro zu rechnen. Bislang hatte das Unternehmen einen Ergebnisanstieg in Aussicht gestellt. Dies kam am Aktienmarkt überhaupt nicht gut an: Der Covestro-Kurs stürzte um 15,6 % auf 47,20 Euro ab. Negativ äußerten sich auch die Analysten. So nahm J.P. Morgan das Covestro-Kursziel von 75 Euro auf 62 Euro zurück, bei einer Einstufung des Titels mit “Overweight”. Goldman Sachs bestätigte die Verkaufsempfehlung mit einem Kursziel von 52 Euro.Deutsche Bank fielen auf ein Rekordtief von 8,05 Euro. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) verlangt von der Deutschen Bank Auskünfte hinsichtlich ihrer Rolle in dem Geldwäscheskandal bei der Danske Bank.Erneut unter die Räder kamen Wirecard mit einem Minus von 5,8 % auf 129,60 Euro, obwohl das Unternehmen einen positiven Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr gegeben hat. Für 2019 wird eine weitere deutliche Steigerung des Ebitda-Ergebnisses erwartet.Als schwach erwiesen sich auch BASF mit einem Tagesverlust von 4,1 % auf 66,16 Euro, obwohl Vorstandschef Martin Brudermüller ein neues Sparprogramm vorstellte.