Dax findet keine klare Richtung
dm Frankfurt – Nach dem Kursrutsch vor dem vergangenen Wochenende nach schwachen Konjunkturdaten hat sich der deutsche Aktienmarkt auch am Donnerstag schwergetan, eine klare Richtung zu finden. Die Kurse schwankten in einer geringen Spanne, der Volatilitätsindex VDax New lag bei 17,4. Der Dax ging um 0,1 % höher bei 11 428 Punkten aus dem Xetra-Handel.Die Aktien der Deutschen Bank sanken um 3,4 % auf 7,26 Euro. Das Institut dementierte einen Bericht der “Financial Times”, wonach im Fall eines Zusammengehens mit der Commerzbank (-3,3 % auf 6,91 Euro) eine Kapitalerhöhung zwischen 3 bis 10 Mrd. Euro diskutiert worden sei. Zudem soll das Geschäft der Bank laut dem Bericht im Januar und Februar schlecht gelaufen sein.Nach dem Kurseinbruch vom Vortag im Gefolge einer Prognosesenkung standen die Aktien von Infineon auch am Donnerstag unter Druck und fielen um 2,3 % auf 17,38 Euro. Die Berenberg Bank erklärte in einer Einschätzung, die kurzfristige Volatilität ändere nichts an der grundlegenden Einschätzung, und empfahl die Titel weiter zum Kauf. Leichter notierten Wirecard, die um 1,4 % auf 122,65 Euro verloren. Das Unternehmen erklärte gegenüber Nachrichtenagenturen, eine Freistellungsklage wegen Nutzung und unrichtiger Darstellung von Geschäftsgeheimnissen gegen die “Financial Times” und den FT-Autor Dan McCrum, der Artikel über Wirecard geschrieben hat, eingereicht zu haben sowie Schadenersatz von dem Blatt zu verlangen.Bayer rutschten im frühen Handel zunächst ab, erholten sich dann aber wieder und schafften sogar kurz einen Ausflug in die Gewinnzone. Sie gingen mit einem Minus von 0,5 % auf 56,04 Euro aus dem Handel. Das Unternehmen hat auch im zweiten Teil eines Prozesses im Zusammenhang mit dem glyphosathaltigen Pflanzenschutzmittel Roundup in den USA eine Niederlage erlitten und muss einem an Krebs erkrankten Kläger Schadenersatz über 80 Mill. Dollar zahlen. Bayer kündigte an, dagegen Rechtsmittel einzulegen.Auf der Gewinnerseite im Dax notierten Linde, die um 1,8 % auf 153,40 Euro zulegten. Die Großbank UBS empfiehlt die Titel mit Kursziel 170 Euro zum Kauf.Unter den Nebenwerten rutschten United Internet um 6,5 % auf 31,83 Euro ab, auch die Titel von Tochter 1&1 Drillisch brachen um 14,9 % auf 32,10 Euro ein. Die Unternehmen hatten angekündigt, die Dividenden kräftig zusammenzustreichen, sollten sie im Wettbieten um die neuen 5G-Mobilfunkfrequenzen erfolgreich sein. Auch enttäuschte die Prognose für das laufende Geschäftsjahr von 1&1 Drillisch.Schwach notierten Osram Licht, die um 13,4 % auf 30,28 Euro einbrachen und auch Autozulieferertitel in Mitleidenschaft zogen. Der Lichttechnikkonzern passt aufgrund der “anhaltenden Marktschwäche in der Automobilindustrie, der Allgemeinbeleuchtung und bei mobilen Endgeräten” die Prognose für 2019 für das fortgeführte Geschäft nach unten an. Hochtief fielen um 10,7 % auf 125,80 Euro. Der Großaktionär Atlantia, ein italienischer Infrastrukturbetreiber, hat seinen Anteil von 14 % auf ca. 16 % abgebaut.