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Dax klettert auch über 18.000-Punkte-Marke

Der Höhenflug an den Märkten geht weiter. Am Mittwoch markierten Dax und Bitcoin neue Rekordstände. Gleich zweistellig ging es für ein Dax-Mitglied nach Quartalszahlen nach oben.

Dax klettert auch über 18.000-Punkte-Marke

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Dax klettert auch über 18.000-Punkte-Marke

Leitindex und Bitcoin mit neuen Rekorden – Zalando legen zweistellig zu – Ölpreis steigt

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat seinen Höhenflug auch am Mittwoch fortgesetzt und ist erstmals über die runde Marke von 18.000 Zählern geklettert. Das Börsenbarometer markierte ein Allzeithoch bei 18.001,42 Punkten, ging letztlich aber quasi unverändert bei 17.961 Punkten aus dem Handel. Seit Jahresbeginn hat der Index bereits mehr als 7% gewonnen. Der MDax gab am Mittwoch um 0,2% auf 26.352 Punkte nach. Der Euro Stoxx 50 stieg auf ein 23-Jahres-Hoch und verbuchte zum Handelsschluss ein Plus von 0,4% bei 5.001 Zählern.

Angetrieben werden die Aktienmärkte weiter von der Hoffnung auf fallende Zinsen dies- und jenseits des Atlantiks und das, obwohl es in den USA im Februar überraschend zu einer Beschleunigung des Preisauftriebs gekommen war. Anleger setzen dennoch auf eine erste Leitzinssenkung der Fed im Juni. Im Euroraum könnte dies dank einer rückläufigen Inflation bereits im April der Fall sein, so die Hoffnung der Märkte. Sprudelnde Firmengewinne und der Hype rund um KI-Titel sorgten für zusätzlichen Rückenwind. Aus charttechnischer Sicht blinken aber trotz der positiven Stimmung die Warnleuchten, warnt Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners gegenüber Reuters: „Der Dax ist unverändert überkauft.“

Größter Gewinner des Tages waren unter den Einzeltiteln Zalando. Der Modehändler übertraf trotz eines Umsatzrückgangs mit seinem operativen Jahresgewinn die Erwartungen und sieht mittelfristig neue Chancen für Wachstum. Die Titel legten daraufhin zweistellig zu und machten ihre Verluste seit dem Jahresbeginn mehr als wett. Aus dem Handel ging Zalando an der Dax-Spitze mit einem Plus von 18,9% bei 22,77 Euro.

Ebenfalls im Dax verbuchten Eon-Papiere deutliche Kursgewinne. Der Energieversorger überzeugte Anleger mit seinen Ergebniszielen für dieses Jahr und einem starken Ausblick für die Jahre bis 2028. Der Mittelwert der von Eon gesetzten Prognosespanne für das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) liege über den allgemeinen Markterwartungen, schrieben die Analysten der Investmentbank Jefferies. Die Aktie markierte den höchsten Stand seit knapp sechs Wochen und verteuerte sich um 6% auf 12,52 Euro. Das zog auch die Aktien von RWE mit nach oben, die 0,8% auf 31,74 Euro zulegten.

Weniger gut erging es den Autobauern VW und Porsche AG. Volkswagen rechnet trotz einer Vielzahl neuer Fahrzeuge in diesem Jahr nur mit einem mageren Absatzplus von 3%, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Konzernchef Oliver Blume sprach von einem herausfordernden Marktumfeld, insbesondere in Westeuropa. Bei den Modellen, die bereits auf dem Markt seien, sei Volkswagen allerdings positiv in das Jahr gestartet. Anleger quittierten die Botschaft trotzdem mit einem Abschlag von 5,5% auf 114,24 Euro.

Papiere der VW-Sportwagentochter Porsche AG hatten dagegen am Dienstag noch zweistellig zugelegt. Am Mittwoch ging es nun wieder bergab. Die Société Générale strich ihre Kaufempfehlung. Analyst Stephen Reitman hob nochmals den Ausblick als enttäuschend hervor. Die Aktie büßte 4,3% auf 85,92 Euro ein.

Bewegung gab es auch bei Süss Microtec im SDax. Der Warburg-Analyst Malte Schaumann stufte Süss am Mittwoch von „Hold“ auf „Buy“ hoch, nachdem die Titel rund um das Wochenende bis zu ein Fünftel an Wert eingebüßt hatten. Die Aktie sei damit nur den Gewinnmitnahmen in der Tech-Branche gefolgt. Von Süss selbst habe es in den vergangenen beiden Wochen nur positive Nachrichten gegeben. In der Vorwoche hatte die Aktie noch ihr höchstes Niveau seit dem Jahr 2000 erreicht. Am Mittwoch kletterte sie um 4,3% auf 36,50 Euro.

Auf Rekordkurs bewegte sich einmal mehr auch der Bitcoin. Die Kryptowährung erreichte angetrieben durch enorme Zuflüsse in börsengehandelte US-Fonds zum vierten Mal innerhalb von sechs Tagen ein Rekordhoch und kletterte um bis zu 3,7% auf 73.679 Dollar. Die anhaltenden Zinssenkungsfantasien der Investoren sorgen auch hier für Rückenwind. 

Auch für den Ölpreis ging es am Mittwoch aufwärts. Ukrainische Angriffe auf Raffinerien in Russland trieben die Preise. Die Nordsee-Sorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verteuerten sich um jeweils gut 2% auf 83,62 bzw. 79,33 Dollar pro Barrel (159 Liter). Zuvor hatte der ukrainische Inlandsgeheimdienst einem Insider zufolge drei russische Ölraffinerien in Rjasan, Kstowo und Kirischi in der Nacht zum Mittwoch angegriffen. Dies sei Teil der Strategie, das wirtschaftliche Potenzial Russlands zu verringern.