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Dax legt Rückwärtsgang ein

Belastet von der Aussicht auf eine weitere Zinsanhebung in den USA musste der deutsche Leitindex am Donnerstag deutliche Verluste hinnehmen. Besonders eine Branche wurde abgestraft.

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Dax legt Rückwärtsgang ein

Fed-Prognose belastet Aktienmärkte – Metall- und Stahl-Titel verlieren kräftig

tom Frankfurt

Prognosen der Fed, die noch eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr vorsehen, haben Anlegern am Donnerstag die Stimmung verdorben. Nachdem es zunächst an den US-Börsen abwärts gegangen war und sich die Schwäche in Asien fortgesetzt hatte, folgten auch die europäischen Märkte. Der deutsche Leitindex ging mit einem Minus von 1,3% bei 15.572 Zählern aus dem Handel. Der MDax notierte 2,2% schwächer bei 26.575 Punkten. Der Euro Stoxx 50 verlor 1,5% auf 4.213 Zähler.

Zwar hatte die US-Notenbank den Leitzins – wie von den Märkten bereits antizipiert – nicht erhöht und eine Zinspause eingelegt, allerdings sehen die Prognosen der Fed für das laufende Jahr noch eine weitere Zinsanhebung vor. Zudem signalisierte die Zentralbank, dass der Zins länger auf dem aktuellen Niveau, das das höchste seit mehr als 20 Jahren ist, verharren könnte.

Unter dieser Aussicht litten besonders Titel der Metall- und Stahlbranche. Auch Konjunktursorgen belasten den Sektor. Entsprechend fanden sich der Industriemetallrecycler Befesa (-6,4% auf 27,84 Euro), der Kupferhersteller Aurubis (-3,6% auf 68,48 Euro) und der Stahlhersteller Thyssenkrupp (-3,5% auf 6,84 Euro) unter den größten Verlierern im MDax. Im SDax gaben Salzgitter um 3,5% auf 24,80 Euro nach.

Auch im Dax konnten sich nur wenige Aktien auf der Gewinnerseite halten. Zu den schwächsten Werten im Leitindex zählten BASF (-4,9% auf 43,47 Euro), Zalando (-3,3% auf 23,34 Euro) und Sartorius-Vorzüge (-4,2% auf 319,10 Euro).

Unter den Verlierern waren auch Bayer, nachdem eine weitere Klage gegen den Agrarchemie- und Pharmakonzern bekannt wurde. Die US-Großstadt Chicago fordert eine finanzielle Entschädigung wegen angeblicher Belastungen durch die seit Jahrzehnten verbotene Chemikalie PCB. Bayer weist die Vorwürfe zurück. Die Aktie gab dennoch um 2,8% auf 47,77 Euro nach.

Schlechte Nachrichten gab es auch für die Deutsche Börse. Die Ratingagentur S&P senkte die Kreditwürdigkeitseinstufung für den Börsenbetreiber leicht, nachdem sich dieser jüngst die Mehrheit an der SimCorp, einem Anbieter von Software für die Finanzindustrie, sicherte. Für die Aktie ging es um 1,4% auf 163,50 Euro abwärts.

Im SDax setzte sich die Elmos-Aktie nach einer Studie von Warburg Research mit einem Aufschlag von 5,6% auf 64 Euro an die Spitze. Warburg-Analyst Malte Schaumann hält die jüngsten Kursverluste der Aktie nicht für gerechtfertigt, denn das Unternehmenswachstum dürfte mittelfristig hoch bleiben. Zudem dürften die hohen Investitionen des Chipherstellers im kommenden Jahr voraussichtlich sinken.