Märkte am Mittag

Dax zum Mittag leicht im Plus

Konjunkturdaten aus China verhageln am Morgen zarte Hoffnungsschimmer. Neben der Berichtssaison stehen die Verbraucherpreise aus der Eurozone im Fokus.

Dax zum Mittag leicht im Plus

Der Dax präsentiert am Dienstagmittag etwas fester. Es bremsten schwache Signale aus der chinesischen Industrie. Starke Vorgaben der Wall Street verpufften damit etwas. Der deutsche Leitindex verbuchte ein Plus von 0,6% auf 14.804 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 1% auf 24.073 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kam auf einen Anstieg von 0,9% auf 4.066 Zählern.

An der Wall Street hatten sich die Indizes am Montag von ihrem Abschwung erholt. In China allerdings trübte sich die Stimmung in dortigen großen und staatlichen Industriebetrieben im Oktober ein. Die Daten zeigten, dass die Erholung fragil sei, schrieben die Volkswirte der Commerzbank. "Vermutlich werden die Appelle an die Politik zunehmen, die Wirtschaft zu stimulieren." Chinas Börsen tendierten am Dienstag leicht schwächer, der Blue-Chip-Index CSI300 gab um 0,3% auf 3.573 Punkte nach.

"Die Lethargie am deutschen Aktienmarkt der vergangenen Tage fühlt sich bereits sehr nach einem Bärenmarkt an", schrieb am Morgen Jochen Stanzl, Analyst beim Broker CMC Markets. Der Erholungsversuch am Vortag reiche bei weitem nicht, um den Anstoß für eine Bodenbildung im Dax zu geben. "Dazu braucht es noch mehr Dynamik in den Kursen, die sich aber nicht aufbauen will."

Sehr fest zeigten sich im Dax BASF mit einem Aufschlag von 4,4% auf 43,51 Euro. Der Konzern hatte Quartalszahlen vorgelegt und einen schwächeren Ausblick veröffentlicht, was aber allgemein erwartet worden war. Qiagen befestigten sich nach der Präsentation von Quartalszahlen um 3,7% auf 34,59 Euro.

Bank of Japan verändert Zinskurve

Japans Zentralbank passte ihre Billiggeldpolitik in Reaktion auf die steigenden Preise und die andauernde Schwäche des Yen erneut an. Die Bank of Japan (BoJ) beschloss am Dienstag nach zweitägiger Sitzung, ihr Programm zur Steuerung der sogenannten Renditekurve noch flexibler zu handhaben. Mit ihrer zweiten Anpassung innerhalb von drei Monaten entschied die Zentralbank, 1,0% als neuen Referenzpunkt für die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen zu verwenden. Die bisherige Vorgabe, dass die Renditen um plus oder minus 0,5% schwanken sollten, ließen die Notenbanker fallen.

Ziel sei es nach wie vor, die langfristigen Zinssätze in der Nähe von 0% zu halten. Die kurzfristigen Zinssätze sollen zudem weiterhin bei minus 0,1% liegen. Zusammen mit den Anpassungen der Geldpolitik hob die Zentralbank auch ihre Inflationsprognosen an und ebnete damit nach Einschätzung von Ökonomen den Weg für eine mögliche Normalisierung der Geldpolitik. Die BoJ geht nun für die Fiskaljahre 2023 und 2024 (31. März) von einer Preissteigerung von 2,8% aus. Das würde bedeuten, dass die Inflation drei Jahre in Folge über dem Zielwert der Zentralbank von 2% läge.

Die japanische Währung zeigte sich daraufhin deutlich schwächer. Sie büßte1,1% auf 150,68 Yen je Dollar ein, womit sich sich deutlich unter der Marke von 150 Yen befindet, ab deren Unterschreiten mit Stützungsmaßnahmen seitens der Notenbank und der Regierung gerechnet wird. Der Euro kletterte am Dienstag um 0,4% auf 1,0661 Dollar.

Der Brent-Ölpreis stieg bis zum Dienstagmittag um 1% auf 88,36 Dollar je Barrel, nachdem sich die Sorte am Montag um 3% verbilligt hatte. Händlern zufolge deckeln schwache Konjunkturdaten aus China den weiteren Anstieg. Im Reich der Mitte waren die Einkaufsmanagerindizes für die verarbeitende Industrie und den Dienstleistungssektor hinter den Erwartungen zurückgeblieben.