LBBW: Dax steht 2023 vor Ausschüttungsrekord
Dividendensaison 2023
Dax vor Ausschüttungsrekord
26 Konzerne dürften laut LBBW Dividende erhöhen – Index profitiert im April und Mai
tom Frankfurt
Die LBBW hat ein positives Fazit für Unternehmen für das abgelaufene Geschäftsjahr gezogen. Angesichts der schwierigen Umstände hätten sie sich gut gehalten. Höhere Kosten, etwa für Energie, hätten sie an ihre Kunden weiterreichen können.
26 Konzerne erhöhen
Der aggregierte Gewinnanstieg aller Dax-Unternehmen in Indexpunkten im Jahr 2022 beträgt auf Basis der derzeitigen Dax-Zusammensetzung demnach 7,6% – eine Steigerung von 1.212 auf 1.304 Punkte. Aktionäre können sich daher auf eine Rekord-Ausschüttungssumme freuen. Diese wird laut LBBW voraussichtlich von 50,2 Mrd. Euro auf 54 Mrd. Euro ansteigen. Zehn Jahre zuvor wurden noch nicht einmal 30 Mrd. Euro ausgezahlt. Dabei ist bei den aktuellen Berechnungen für 2022 die Rekord-Sonderdividende von Volkswagen in Höhe von 9,5 Mrd. Euro von Anfang Januar noch nicht einmal berücksichtigt.
Nach Einschätzung der LBBW dürften 26 Konzerne ihre Dividende erhöhen, acht ihre Ausschüttung pro Aktie unverändert lassen und sechs Unternehmen die Dividende senken. Das dürfte in den Monaten April und Mai auch dem Dax selbst helfen. Aufgrund seines Charakters als Performanceindex dürften in diesen beiden Monaten nahezu 300 Dax-Punkte allein auf das Konto der Dividendenzahlungen gehen.
Die LBBW gibt allerdings zu bedenken, dass Aktien im Vergleich zu Anleihen unter dem Gesichtspunkt der Dividenden nun deutlich weniger attraktiv als noch vor Jahresfrist seien. Ziehe man Unternehmensanleihen im Single-A-Ratingspektrum als Vergleich heran, sei der langjährige Dividendenvorteil nach dem jüngsten massiven Renditeanstieg der Anleihen verschwunden. Einen kleinen Vorsprung gebe es hingegen weiterhin im Vergleich zu Staatsanleihen. Gemessen am Euro Stoxx 50 stehe eine Dividendenrendite von 3,46% einer Rendite bei Staatsanleihen der Eurozone in Höhe von 2,85% gegenüber.
BMW bei Rendite spitze
Die LBBW verweist als möglichen Value-Ansatz auf eine Aktienauswahl nach dem Kriterium einer hohen Dividendenrendite. Nach diesem Modell kommt im Dax BMW auf die beste Bewertung. Erwartet wird hier für 2022 eine Dividendenrendite von 8,6%, was in der Regel der Ausschüttung im Jahr 2023 entspricht. Auf den Plätzen folgen Fresenius, Mercedes-Benz und die Allianz.
Auch den Euro Stoxx 50 führt BMW nach diesem Modell an. Starke Dividendenrenditen versprechen demnach auch Stellantis (8,2%), BNP Paribas (6,8%) und BASF (7,0%). Im MDax sticht Wacker Chemie mit einer Dividendenrendite von 8,5% heraus. Auch Talanx (4,6%), K+S (5,4%) und Telefónica Deutschland (6,2%) können punkten.
Altria Group punktet
Beim Dividenden-Screening des S&P 100 sieht die LBBW die Altria Group mit großem Abstand auf Platz 1. Der Konsumgüterhersteller punktet mit einer Dividendenrendite von 8,6%. Die folgenden Plätze teilen sich Energiesektor und Gesundheitswesen. Aus dem Energiebereich fallen Chevron und ExxonMobil mit Dividendenrenditen von 3,6% bzw. 3,2% positiv auf, aus dem Gesundheitswesen Pfizer (3,9%) und Abbvie (3,7%).