AUSBLICK

Dax trotzt dem unsicheren Umfeld

Index erzielt Wochengewinn von 1,5 Prozent

Dax trotzt dem unsicheren Umfeld

Von Christopher Kalbhenn, FrankfurtAuch in der alten Woche hat der Handelskonflikt das Geschehen an den Aktienmärkten beherrscht. Zwar konnte gerade der autolastige Dax von der Verschiebung der Importzollentscheidung der USA um sechs Monate phasenweise profitieren. Letztlich setzte sich aber die Verhärtung im Streit zwischen den USA und China durch und drückte auf die Notierungen. Immerhin konnte der Index in dem unsicheren Umfeld bis auf 12 310 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit dem 7. Mai steigen. Zuletzt lag der Index mit einem Wochenplus von 1,5 % bei 12 239 Zählern.Damit weist der Index immer noch ein Plus seit Jahresbeginn von fast 16 % auf. Dabei ist die Berichtssaison alles andere als berauschend verlaufen mit dem Ergebnis, dass die Konsenserwartungen für das Gewinnwachstum der Dax-Unternehmen weiter gesunken sind. Strategen sehen jedoch Zeichen, die sie zuversichtlich stimmen. Denn das Gewinnmomentum, d. h. das Verhältnis von positiven zu negativen Revisionen der Analystenprognosen, hat gedreht. Im Auftaktmonat noch negativ, hat es mittlerweile den positiven Bereich erreicht. Und der Anteil der Firmen, deren Ergebnisse die Erwartungen übertroffen haben, hat laut Morgan Stanley in Europa den höchsten Stands seit zwei Jahren erreicht. Dabei ist zwar zu berücksichtigen, dass die Unternehmen vor den Berichten ihre Prognosen recht deutlich zurückgefahren hatten. Immerhin gebe es aber nun zunehmende Zeichen einer Stabilisierung der Analystenprognosen für das Jahr 2019, so das US-Haus.Skeptisch ist allerdings die Hamburg Commercial Bank. Es gebe durchaus Rückschlagpotenzial für den Dax und den Euro Stoxx 50. Denn der Handelskonflikt sei mit neuen Zöllen auf Produkte von beiden Seiten wieder in eine kritische Phase eingetreten, und eine Eskalation des Konfliktes sei durchaus möglich, worauf die Aktienmärkte mit erheblichen Kursrückgängen reagieren dürften. Darüber hinaus blieben die konjunkturellen Risiken bestehen, so das Institut, das für die USA eine leichte Rezession im Jahr 2020 erwartet. “Die beiden Faktoren könnten sich zunehmend durchsetzen, zumal wenn die Euphorie über die vorsichtige geldpolitische Haltung der Notenbanken schwindet.”