Märkte am Mittag

Dax 0,4 Prozent im Plus

Der deutsche Leitindex nimmt positive Vorgaben von den US-Börsen auf. Die Commerzbank-Aktie fällt nach einer Herabstufung zurück.

Dax 0,4 Prozent im Plus

Rekordhohe US-Börsen haben am Montag auch an der Frankfurter Börse die Laune der Anleger aufgehellt. Der Dax kletterte in den ersten Handelsminuten um 0,66% auf 16.664 Punkte. Um die Mittagszeit notierte der deutsche Leitindex dann 0,4% im Plus auf 16.630 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,5% auf 4.473 Zähler zu.

Im Dax gewannen Zalando 2,1% auf 16,69 Euro. Commerzbank gaben nach einer Herabstufung durch die Bank of America 4,4% auf 10,58 Euro ab. Hypoport profierten von wider mehr Immobilienfinanzierungen infolge den wieder gesunkenen Zinsen und legten 6,7% auf 177,40 Euro zu.

In den Vereinigten Staaten hatten gute Quartalszahlen von Unternehmen und der Hype um Künstliche Intelligenz die Indizes am Freitag auf Höchststände getrieben – und dies vor allem im späten Handel. Im Blick steht nun in dieser Woche in Europa die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag.

Der richtungsweisende Bund-Future notierte um die Mittagszeit 0,3% verbessert auf 134,42%.

Bilanzen großer US-Tech-Konzerne

Im Fokus dürften in dieser Woche zunächst noch die Bilanzen großer US-Tech-Konzerne stehen. Mit Netflix , Texas Instruments, IBM und Intel stehen gleich mehrere Branchengrößen auf der Agenda. Hier hatten Anleger zuletzt überwiegend eine abwartende Haltung an den Tag gelegt. Positive Überraschungen der Unternehmen könnten also mit Aktienkäufen quittiert werden. Das gilt auch für den E-Auto-Hersteller Tesla, dessen Aktien zuletzt auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten gefallen waren.

Zweifel über Zinskurs

Gefahr droht dem deutschen Leitindex Dax derweil von möglicherweise überzogenen Erwartungen an Zinssenkungen in der Eurozone. Die EZB dürfte die Leitzinsen am Donnerstag unverändert belassen. Marktexperte Ronald Gehrt vom Broker Lynx verwies darauf, dass die Notenbank erst im kommenden Jahr mit einem Rückgang der Inflation in ihre Zielzone um 2% rechnet. "Damit dürften Zinssenkungen 2024 wenn, dann moderat ausfallen, mehr als Geste (...) Und so manchem Bullen wird auch langsam bewusst, dass nicht der Beginn, sondern erst die Endphase einer Serie von Zinssenkungen das Wachstum stimuliert."

Am Anleihemarkt hatten Investoren ihre großen Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen zuletzt schon etwas korrigiert: Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen war in den vergangenen Wochen von Tiefständen unter 2% wieder gestiegen.

Erholung bei Konjunkturdaten erwartet

Einen Blick wert dürften in der neuen Woche auch der Ifo-Geschäftsklimaindex und Umfragen unter Einkäufern in Unternehmen in Europa und den USA sein. Beide Konjunkturdaten gelten als wichtige Frühindikatoren. Experten rechnen damit, dass sich hier die moderate Erholung der vergangenen Monate fortsetzt. "Allerdings könnte die Gefährdung der Schifffahrt durch die Huthi-Miliz zu einer zurückhaltenderen Einschätzung der Unternehmen vor allem im Verarbeitenden Gewerbe führen", gibt die Landesbank Helaba zu bedenken.

Berichtssaison nimmt Fahrt auf

Auch in Europa kommt die Saison der Quartalsberichte in der neuen Woche allmählich ins Laufen. Mit SAP und Sartorius stehen zwei Dax-Konzerne im Rampenlicht. Während SAP-Aktien zuletzt stark gestiegen waren und ein Rekordhoch nur knapp verpasst hatten, geht es für Sartorius seit Jahresbeginn abwärts. Neue Impulse für die europäische Halbleiterbranche könnten von den Geschäftszahlen des Chip-Ausrüsters ASML und des Halbleiterproduzenten STMicroelectronics ausgehen.