Dem Dax geht die Puste aus
Aktien
Dem Dax geht die Puste aus
Leitindex mit moderaten Verlusten – Vitesco auf Erholungskurs
tom Frankfurt
Der deutsche Leitindex hat am Donnerstag nach einem freundlichen Handelsstart seine Gewinne im Tagesverlauf wieder abgegeben. Bei Handelsschluss notierte der Dax 0,2% tiefer bei 16.702 Zählern. Auch MDax (−0,3% auf 27.065 Punkte) und Euro Stoxx 50 (−0,3% auf 4.514 Punkte) mussten Abschläge hinnehmen.
Inzwischen ist der Handel im Dax stark ausgedünnt. Trotz der moderaten Verluste behält der Leitindex aber sein Allzeithoch von Mitte Dezember bei 17.003 Punkten im Blick. Auf Jahressicht verbucht der Dax ein starkes Plus von rund 20%, der MDax stieg um 8%, der SDax um über 16% – damit zeichnet sich ein starkes Jahr für Börsianer ab.
Auch auf Unternehmensseite blieb die Nachrichtenlage kurz vor dem Jahreswechsel überschaubar. Während am Morgen noch sichtbar Aktien gekauft wurden, die in diesem Jahr besonders schlecht liefen, gab es im weiteren Handelsverlauf dann kein klares Bild mehr. Das Papier des Online-Modehändlers Zalando gab um 0,1% auf 21,06 Euro nach, Titel von Bayer gewannen dagegen 0,1% auf 33,49 Euro. Siemens Energy verloren 1% auf 11,80 Euro. Alle drei Aktien sind 2023 besonders schlecht gelaufen – mit Verlusten von mehr als 30%. Größter Verlierer unter ihnen ist Zalando mit einem Minus von etwas mehr als 36%.
Dagegen liefen die Aktien von Heidelberg Materials und Rheinmetall 2023 mit einem Gewinn von über 50% seit Jahresbeginn besonders gut. Am Donnerstag gab das Papier des Baustoffunternehmens um 0,3% auf 80,86 Euro nach, während das des Rüstungsunternehmens und Autozulieferers um 0,3% auf 287,70 Euro zulegte. SAP, mit einem Plus von knapp 45% an dritter Stelle unter den Dax-Titeln dieses Jahres, zeigten sich quasi unverändert (−0,1% auf 139,64 Euro).
Größere Bewegungen gab es im MDax, wo sich Vitesco-Titel an der Index-Spitze um 4,4% auf 78 Euro verteuerten. Die Papiere haben allerdings seit Mitte Dezember auch kräftig an Wert eingebüßt. In der Spitze fiel die Aktie seither um 21%. Für das Gesamtjahr steht aber immer noch ein Plus von gut 41% zu Buche. Der Antriebsspezialist befindet sich inmitten der Übernahme durch den fränkischen Autozulieferer Schaeffler. Der hat sich nach Ablauf der offiziellen Übernahmefristen 79,8% an Vitesco gesichert. Im nächsten Schritt dürften 2024 die verbliebenen Vitesco-Aktien in Anteile von Schaeffler getauscht werden und Vitesco wäre Börsengeschichte.
Im Energiesektor gehörten angesichts mehrerer Aufträge die Aktien des dänischen Windkraftunternehmens Vestas einmal mehr zu den Favoriten. Die Papiere legten den sechsten Tag in Folge zu und stiegen am Donnerstag um 2,4% auf 215 dänische Kronen.