AKTIEN

Deutsche-Bank-Aktie fällt auf Rekordtief

Politische Unsicherheit in den USA setzt Börsen in Europa unter Druck - Autowerte schwach

Deutsche-Bank-Aktie fällt auf Rekordtief

sts Frankfurt – Die anhaltende politische Unsicherheit in den USA hat den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag einen weiteren Schlag versetzt. In einem insgesamt umsatzarmen Handel “zwischen den Jahren” gab der Euro Stoxx 50 um 1,3 % auf 2 935 Zähler nach, der Dax sackte um 2,4 % auf 10 382 Punkte und damit den tiefsten Stand seit November 2016 ab. Erneut unter Druck stand die Aktie der Deutschen Bank.Mit einem Jahresminus von aktuell fast 18 % steuert der Dax auf das erste Verlustjahr seit 2011 zu. Im internationalen Vergleich schneidet er damit schlecht ab. Der S & P 500 als wichtigster US-Aktienindex verlor 2018 bislang rund 9 % (in Dollar) bzw. 4,2 % in Euro gerechnet. Der paneuropäische Stoxx 600 büßte 15,4 % an Wert ein.Zu dem Unsicherheitsfaktor Handelskonflikt ist jüngst noch der US-Haushaltsstreit hinzugekommen. Dieser führt zu einem teilweisen Behördenstillstand. Damit hat sich die Unsicherheit von Europa in die Vereinigten Staaten verlagert, insbesondere nachdem Italien und die EU-Kommission den Streit um den Haushalt des südeuropäischen Landes beigelegt haben. Die große Nervosität zeigte sich an den jüngsten Kursausschlägen an den US-Börsen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag hatten wichtige US-Aktienindizes noch rund 5 % gewonnen. Sie grenzten damit die bisherigen Verluste im Dezember ein und holten den Kurseinbruch von Heiligabend wieder auf. In Europa waren die Börsen an Heiligabend und am zweiten Weihnachtstag geschlossen. Sie gingen am Donnerstag im Gleichlauf mit den US-Börsen auf Talfahrt.Deutsche-Bank-Aktien kosteten mit zeitweilig 6,68 Euro so wenig wie noch nie. Beim Handelsschluss lag der Titel 4,2 % im Minus bei 6,75 Euro, ohne dass Marktakteure einen konkreten Auslöser nennen konnten. Allerdings ist die Stimmung gegenüber Banktiteln und insbesondere der problemgeplagten Deutschen Bank seit geraumer Zeit sehr negativ. Mit einem Minus von 55,4 % im laufenden Jahr ist diese der schwächste Dax-Wert. Nicht viel besser sieht es bei der Commerzbank aus, die am Donnerstag auf 5,54 Euro fiel und auf Jahressicht damit 55,7 % einbüßte. Wegen des Wertverfalls war die Commerzbank-Aktie im September in den MDax abgestiegen.Die Vorsicht der Anleger zeigte sich auch in der Branchenbetrachtung. Autowerte gehörten einmal mehr zu den größeren Verlierern unter den Dax-Werten. Volkswagen-Vorzüge erlitten ein Minus von 4,1 % auf 137,50 Euro. Entdeckte Auffälligkeiten bei internen Kontrollen der neuen Abgas-Software für Dieselfahrzeuge dürften ihren Teil zum schlechten Abschneiden des Sektors in diesem Jahr beigetragen haben. Daimler fielen um 3,3 % auf 45,22 Euro, BMW um 2,9 % auf 69,62 Euro. Noch höhere Verluste mussten am Donnerstag Versorgertitel hinnehmen, allen voran RWE mit einem Abschlag von 3,2 % auf 18,44 Euro. Die Aktie des Energiekonzerns gehört in der Jahresbilanz aber zu den besten Dax-Werten mit einem Plus von 14 %. Zudem wurden Änderungen in der Dax-Familie wirksam: Carl Zeiss Meditec gehört dem MDax an Stelle von CTS Eventim an. Der Börsenneuling Knorr-Bremse verdrängte im SDax Baywa.