DEVISEN

Deutsche BIP-Daten belasten die Stimmung

Pfund vor Brexit-Votum im Minus

Deutsche BIP-Daten belasten die Stimmung

kjo Frankfurt – Schwache Wachstumsdaten aus Deutschland haben am Dienstag auf die Stimmung der Akteure am Devisenmarkt gedrückt. Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,1391 Dollar zurück. Im späten europäischen Handel lag die Notierung dann bei 1,1393 Dollar. Das entsprach einem Minus von 0,7 % gegenüber dem Vortag.Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2018 so langsam gewachsen wie seit fünf Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 1,5 %, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Diesen Wert hatten Volkswirte im Mittel der Prognosen in Aussicht gestellt. Von daher fiel das Wachstum nicht unerwartet schwach aus und löste somit auch keine stärkeren Kursrückgänge aus. Es ist das neunte Wachstumsjahr für Deutschland in Folge. Allerdings hatte es zuletzt Sorgen gegeben, Deutschland könnte Ende des Jahres 2018 in eine sogenannte technische Rezession abrutschen. Davon sprechen Experten, wenn das BIP zwei Quartale in Folge sinkt. Dies hatte es zuletzt zum Jahreswechsel 2012/13 gegeben. Im vorigen Sommer war die Wirtschaft – vor allem wegen der schwächelnden Autobranche – um 0,2 % geschrumpft. In den Jahren 2016 und 2017 hatte die Wirtschaft dagegen noch deutlicher zugelegt. Die Wachstumsraten betrugen in diesen Jahren jeweils 2,2 %. Im vergangenen Jahr sorgte die Inlandsnachfrage dank des boomenden Arbeitsmarktes zwar für viel Schwung. Allerdings bekommt die exportorientierte Industrie die Abkühlung der globalen Konjunktur zu spüren. Als Risiko gilt unter anderem der US-Handelsstreit.Im Handel mit dem britischen Pfund ging es über weite Strecken eher ruhig zu. Für den gestrigen Dienstag war die Abstimmung des britischen Unterhauses über den Brexit-Vertrag angesetzt. Die Marktakteure hielten sich deshalb meist mit größeren Positionen zurück, später gab es leichte Abgaben, so dass das Pfund abends bei 1,2756 Dollar und damit 0,8 % im Minus war.