Märkte am Abend

Deutsche Rüstungswerte am Mittwoch stark gefragt

Am deutschen Aktienmarkt sind wieder einmal die deutschen Rüstungswerte stark gefragt. Der Börsenwert von Renk hat sich seit dem IPO vor wenigen Tagen fast verdoppelt. Rheinmetall kletterten auf ein weiteres Allzeithoch.

Deutsche Rüstungswerte am Mittwoch stark gefragt

Deutsche Rüstungswerte
stark gefragt

Renk seit IPO fast verdoppelt – Kurssprung bei Delivery Hero

ku Frankfurt

Am Mittwoch hat es am deutschen und europäischen Aktienmarkt zahlreiche markante Kursbewegungen gegeben. Zumindest teilweise sehr deutliche Zuwächse verzeichneten die deutschen Rüstungsaktien, bei denen Anleger nach wie vor darauf setzen, dass es in Deutschland und Europa in den kommenden Jahren noch einmal zu einem deutlichen Anstieg der Rüstungsausgaben kommt. Besonders fest zeigten sich Renk, die einen Kurssprung von 11,9% auf 27,86 Euro vollführten. Seit dem Börsengang vor wenigen Tagen hat sich der Kurs praktisch verdoppelt. Rheinmetall markierten mit 373,50 Euro ein neues Allzeithoch, sie beendeten den Handel aber mit einem kleinen Minus von 0,2% bei 364,40 Euro. Hensoldt kletterten zeitweilig um bis zu 7%, zum Börsenschluss blieb davon noch ein Anstieg von 4,1% auf 34,40 Euro übrig.

Zu einem Kurssprung von 19,6% auf 22,30 Euro kam es bei Delivery Hero. Bei der Vorlage der endgültigen Geschäftszahlen für 2023 bemühte sich das Unternehmen, den Investoren die Angst vor einer Kapitalerhöhung zu nehmen. Finanzchef Emmanuel Thomassin sagte, das Unternehmen könne aus dem operativen Geschäft ausreichend Mittel erwirtschaften.

Der Dax zeigte indes wenig Dynamik. Er befestigte sich nur um 0,4% auf 16.945 Punkte. Der Euro Stoxx 50 kam um 0,4% auf 4.709 Zähler voran.

Neu aufgekommene Fusionsfantasien haben am Mittwoch die Aktien aus dem Telekommunikationssektor beflügelt, nachdem bekannt wurde, dass die Europäische Union über eine Lockerung der Regeln für Zusammenschlüsse in der Branche nachdenkt. So verteuerten sich in London Vodafone zeitweilig um 7%, zum Börsenschluss blieb davon noch ein Anstieg von 1,9% auf 0,65 Pfund übrig. Telecom Italia verteuerten sich um 1,9% auf 0,28 Euro. Deutsche Telekom zeigten sich aber schwach mit einem Minus von 0,5% auf 22,10 Euro. In New York verzeichneten die Aktien der Mitfahrplattform Lyft im frühen börslichen Handel an der Wall Street einen Kurssprung von zeitweilig mehr als 33%. Das Unternehmen teilte mit, dass dank Kostensenkung 2024 erstmals ein positiver freier Cashflow zu erwarten sei. Zuvor hatte es am Mittwochabend im nachbörslichen Handel einen Kurssprung von 67% gegeben, nachdem das Unternehmen in einer Pressemitteilung zunächst berichtet hatte, die Bruttomarge werde sich im laufenden Jahr um 500 Basispunkte ausweiten. Weniger als eine Stunde später korrigierte Chief Financial Officer Erin Brewer, die Marge werde lediglich um 50 Basispunkte expandieren. Sie sprach vom Fehler eines Buchhalters.

Die Kryptowährung Bitcoin setzte ihren Höhenflug fort. Sie erreichte erstmals seit Dezember 2021 ein Niveau von 52.079 Dollar. Später wurde sie dann am Abend zu 51.739 Dollar gehandelt. Der Marktwert sämtlicher Bitcoins überschritt die Marke von 1 Bill. Dollar. In der Woche per Mittwoch sind nach Angaben von LSEG Lipper 1,64 Mrd. Dollar in die inzwischen elf amerikanischen Spot-ETFs auf Bitcoin geflossen.

Der Euro legte minimal um 0,2% auf 1,0732 Dollar zu. Das britische Pfund büßte 0,3% auf 1,256 Dollar ein, nachdem die Inflation in Großbritannien auf Ebene der Verbraucherpreise mit 4% im Januar hinter den Markterwartungen von 4,2% zurückblieb.

Die japanische Währung legte minimal um 0,2% zu, sie zeigt aber mit 150,56 Yen je Dollar weiterhin Schwäche.

Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen entfernte sich vom Hoch vom Dienstag von 2,415%. Dies war der höchste Stand seit zweieinhalb Monaten gewesen. Am Mittwochabend lag sie bei 2,343%, ein Rückgang um 5 Ticks.

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude sackte am Mittwochabend mit 82,79 Dollar je Barrel gegenüber Vortag um 0,9% ab. Er war am Dienstag mit Blick auf die zahlreichen geopolitischen Krisen um 1% geklettert.