Dollar leidet unter Zweifeln an weiteren Zinserhöhungen
sts Frankfurt – Zweifel an weiteren US-Zinserhöhungen haben den Dollar am Mittwoch belastet. Dies ließ den Euro auf 1,1541 Dollar und damit den höchsten Stand seit dem 22. Oktober 2018 steigen. Im späten europäischen Handel notierte die Gemeinschaftswährung 0,5 % fester mit 1,1514 Dollar.In der US-Notenbank Fed nehmen die Stimmen zu, die vor raschen Zinsanhebungen warnen. Die Fed müsse geduldig sein und zuvor mehr Klarheit über die Konjunkturentwicklung gewinnen, sagte der Präsident der regionalen Fed von Atlanta, Raphael Bostic. Firmen seien zunehmend vorsichtig und zögerten mit Investitionen. Zuvor hatte sein Kollege James Bullard, der die regionale Fed in St. Louis leitet, im “Wall Street Journal” die Befürchtung ausgesprochen, die US-Wirtschaft könnte bei weiteren Zinserhöhungen in eine Rezession abgleiten. Die Aussagen ließ unter Marktteilnehmern die Frage aufkommen, ob die Fed ihren Zinserhöhungszyklus bereits abgeschlossen haben könnte.Auch das Pfund geriet im Verlauf zum Euro unter Druck. Für einen Euro wurden 90,33 Pence gezahlt, 0,4 % mehr als am Vortag. Zuvor hatte das Parlament in London den Druck auf Premierministerin Theresa May in der Debatte um den EU-Austrittsvertrag deutlich erhöht. Eine Mehrheit des Unterhauses billigte ihr nur drei Tage Zeit zu für einen Plan B, falls das Abkommen während der nächsten Dienstag geplanten Abstimmung durchfällt. Zuvor sollte die Regierung 21 Tage Zeit zur Vorlage eines Notfallplans erhalten.Zuvor hatten positive Signale vom Optionsmarkt das Pfund noch gestützt. Die Risk Reversals als Maßstab für die Positionierung von Anlegern zeigten deren bullishste Haltung seit einem Jahr an. Damit ist Marktakteuren zufolge das Risiko, dass der Vertrag im Parlament durchfällt, bereits voll in den Kursen eingepreist.Die LBBW prognostiziert in einer gestern veröffentlichten Studie allerdings eine Pfund-Aufwertung und sagt zum Jahresende einen Kurs von 85 Pence je Euro voraus. Die Bank verweist auf den Renditevorsprung von Pfund-Anlagen, eine Überbewertung des Euro gemäß Kaufkraftparitäten. Zudem hätten Konjunkturdaten für die Eurozone zuletzt stärker enttäuscht als im Vereinigten Königreich. Schließlich sehe das Hauptszenario derzeit einen harten Brexit vor.